Ladenburg

Weide wurde nach Kommunikationsfehler gefällt

Bei Vorbereitungsarbeiten für die Erneuerung des "Schlangenspielplatzes" kam es zu dem Zwischenfall. Die Bäume müssen aktuell stehen bleiben.

15.07.2021 UPDATE: 16.07.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Am Mittwoch rückte der Bauhof der Weide am Schlangenspielplatz zu Leibe. Foto: Sturm

Ladenburg. (stu) Schritt für Schritt sollen die Spielplätze in Ladenburg erneuert beziehungsweise attraktiver gestaltet werden. Insgesamt 17 sind es an der Zahl. Neu gestaltet werden soll auch der "Schlangenspielplatz" in den Weihergärten. Dieser ist in die Jahre gekommen und steht bei der Verwaltung ganz oben auf der Prioritätenliste.

Am kommenden Montag will Bürgermeister Stefan Schmutz den Anwohnerinnen und Anwohnern vor Ort das Konzept vorstellen. Bei diesem Termin wird er aber wohl auch kritische Fragen beantworten müssen, denn Anwohner informierten die RNZ am Mittwoch, dass gerade Bauhof-Mitarbeiter die schattenspendende Weide fällen würden. Zum einen beklagte eine Mutter, dass die Weide doch auch am neuen Spielplatz ein wichtiger Schattenspender hätten sein sollen. "Das finde ich überhaupt nicht angemessen", sagte sie der RNZ.

Auch Spielplatzanwohner Hans-Jürgen Lange, der hier seit 45 Jahren wohnt, ist entsetzt. "So geht das nicht. Eine Baumfällung in dieser Jahreszeit ist nicht statthaft. Hier haben Vögel gebrütet, die jetzt ihre Nester suchen und herumirren", meinte Lange. Er erwartet am Montag eine Erklärung vom Bürgermeister. Auch sei der Bauhof-Trupp unberechtigt auf ein Privatgrundstück gefahren, um die Fällungen umsetzen zu können. "Man hätte die Anwohner informieren müssen, schimpfte Lange.

Bürgermeister Schmutz konnte den Ärger der Anwohner verstehen und teilte auf RNZ-Anfrage mit: "Am Mittwoch haben in Abstimmung mit dem Planungsbüro die Mitarbeiter des Bauhofs am Schlangenspielplatz vorbereitende Arbeiten durchgeführt." Hierzu habe auch das Entfernen von Totholz, sowie der erforderliche Rückschnitt der angesprochenen Weide gezählt. Diese habe bisher eine wichtige Funktion erfüllt, was sie eigentlich auch hätte weiter tun sollen. "Der Baum sollte daher nicht entfernt, sondern nur zurückgeschnitten werden", so Schmutz. "Beim Umfang des Rückschnitts kann jedoch ein verwaltungsinternes Missverständnis zwischen Auftragserteilung und Umsetzung nicht ausgeschlossen werden", erläuterte der Bürgermeister. Die Verwaltung werde den Vorgang daher nochmals intern untersuchen. Grundsätzlich achte die Stadt sehr auf die Einhaltung der Brut- und Setzzeit bei erforderlichen Pflegearbeiten. Der Bürgermeister will nun den Termin am Montag auch zur Klärung der Angelegenheit nutzen und hofft, dass er die Wogen wieder glätten kann.

Der Vorsitzende des örtlichen BUND, Alexander Spangenberg, findet es "schade, dass dieser Fehler dem Bauhof unterlaufen ist". Klar sei, dass die Fällung eines Baumes in dieser Zeit nur statthaft ist, wenn Verkehrssicherheitsgründe vorliegen, sagte Spangenberg, der auch Stadtrat der Grünen ist. Schmutz habe den Gemeinderat in der nicht-öffentlichen Sitzung am Mittwoch über das Kommunikationsproblem informiert. "Das ist für mich okay. Solche Fehler passieren eben, die leider nicht mehr rückgängig gemacht werden können", fand Spangenberg das Eingestehen aber "löblich".

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