Bürgermeisterwahl Gaiberg

Mit Heike Philipp kandidiert eine "Ur-Gaibergerin" als Rathauschefin

"Ich tue es für Gaiberg" - "Im Urlaub hatte ich Zeit zum Nachdenken, da ist dieser Entschluss gereift"

18.05.2018 UPDATE: 19.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Tritt an: Heike Philipp. Foto: privat

Gaiberg. (cm) In Schottland hat Heike Philipp vor ein paar Wochen entschieden, dass sie bei der Bürgermeisterwahl in Gaiberg antritt. "Im Urlaub hatte ich Zeit zum Nachdenken, da ist dieser Entschluss gereift", erzählt die 56-Jährige. "Auch mein Mann hat gesagt: Dann mach es doch!" Und Heike Philipp machte es. Die parteilose Gaibergerin ist nach Ralph Steffen und Andreas Hildebrandt aus Gaiberg sowie Markus Huber aus Karlsdorf und Petra Müller-Vogel aus dem pfälzischen Leimersheim bereits die fünfte Person, die eine Kandidatur öffentlich gemacht hat und bei der Wahl am 24. Juni Amtsinhaber Klaus Gärtner beerben möchte. Dieser geht bekanntlich nach 24 Jahren an der Spitze des 2400-Seelen-Dorfes in den Ruhestand.

"Ich tue es für Gaiberg", sagt Heike Philipp. Ihrer Meinung nach fehlt im bisherigen Kandidatenfeld eine "Ur-Gaibergerin". Dass sie so eine ist, kann die 56-Jährige mit Fug und Recht behaupten: "Seit meiner Geburt lebe ich hier und ich kann mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu wohnen." Heike Philipp, geborene Schlegel, wuchs mit drei Schwestern in der Ortsmitte neben dem Rathaus auf. Dort hatte ihre Familie im jetzigen Sparkassen-Gebäude eine Bäckerei mit Lebensmittelgeschäft. Nach der Realschule in Leimen und der Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau im elterlichen Betrieb leitete sie eine der beiden Filialen im Ort. Da es keinen Nachfolger gab, wurde der Betrieb Ende der 80er Jahre geschlossen. Heike Philipp arbeitete anschließend bei der Sparkasse Neckargemünd in der Datenverarbeitung und bei der RNZ in der Buchhaltung. Seit 1990 ist sie beim Getränke-Fachgroßhandel "Bier-Schaaf" in Heidelberg tätig, als Büroleiterin und Assistentin der Geschäftsleitung. Dass sie keine Verwaltungserfahrung mitbringt, sieht die verheiratete Mutter zweier erwachsener Söhne nicht als Hindernis. Im Rathaus gebe es ja hochkompetente Mitarbeiter.

"Mit mir wird es jedenfalls kein Weiter-so geben", betont Philipp. Das gilt auch für die Bebauung der Streuobstwiesen: "Ich kenne niemanden, der das will." Dass eine drei Meter hohe Lärmschutzwand zur Straße gebaut werden müsse, bestärke sie in ihrer Ablehnung: Das Vorhaben lasse sich nicht mit ihrem Motto "Tradition erhalten, Zukunft gestalten" vereinbaren. "Die Natur und damit auch die Streuobstwiesen sind das größte Gut, das wir haben und darf nicht einfach so geopfert werden", betont Phi-lipp. Sie habe den Eindruck, dass das Baugebiet "durchgepeitscht" werde. Deshalb strebt Philipp einen Bürgerentscheid an: "Ich will wissen, was die Gaiberger denken", sagt sie. "Die Bürger sollen wieder mehr einbezogen werden." Auch den geplanten Supermarkt lehnt Philipp ab. Ihr schwebt eher ein Bauernmarkt oder Dorfladen vor. Vorhandenes Gewerbe will sie erhalten und stärken.

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In den nächsten Wochen will Heike Philipp Flugblätter verteilen und samstags in der Ortsmitte mit Bürgern ins Gespräch kommen. "Ich möchte meine Ideen präsentieren", erklärt Philipp, die in ihrer Freizeit mit Hund Westie unterwegs oder im Garten aktiv ist. "Mich kennen die meisten Gaiberger ja ohnehin schon."

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