Andreas Hildebrandt tritt an
Er will "alle ins Boot holen" – Der Parteilose ist der zweite Anwärter auf das Amt

Andreas Hildebrandt kandidiert. Foto: privat
Gaiberg. (aham) Gaiberg bekommt einen neuen Bürgermeister - und der nächste Kandidat bringt sich in Stellung: Andreas Hildebrandt will Amtsinhaber Klaus Gärtner beerben, der dieses Jahr in den Ruhestand geht. Der parteilose Hildebrandt ist damit nach Ralph Steffen der zweite Anwärter auf das höchste Amt in der 2400-Einwohner-Gemeinde.
Hildebrandt wohnt seit vier Jahren in Gaiberg. Geboren ist der 50-Jährige in Estland; als er acht Jahre alt war, zogen seine Eltern zurück nach Deutschland. Bis er aus beruflichen Gründen nach Gaiberg zog, weil er eine Stelle als Pastor der freien evangelischen Gemeinde in Heidelberg antrat, lebte er vor allen Dingen im Rheinland. Nach seinem Studium der Theologie, Pädagogik, Psychologie und Soziologie arbeitete er als Dozent an einer theologischen Fachschule in Bonn, 1996 gründete er eine evangelische Gemeinde in Rheinbach bei Bonn. 17 Jahre lang war er dort als Pastor tätig: "Am Ende kamen jedes Wochenende 200 Erwachsene und 100 Kinder in den Gottesdienst", erzählt er im Gespräch mit der RNZ.
So etwas gehe nur, wenn man die Menschen motiviere, meint Hildebrandt. Und genau das hat er sich auch für Gaiberg vorgenommen. "Es gibt viele Sachen, die entwickelt werden müssen", so der verheiratete Vater von vier Kindern im Alter zwischen 13 und 19 Jahren. Er habe in Gaiberg beobachtet, dass eine Reihe von "dringenden Projekten" nicht durchgeführt wurde. Dazu zählt er etwa neues Bauland und Gewerbeflächen, aber auch den Bau eines Bürgerhauses. Das Problem sei, dass manche Themen schon Jahrzehnte alt seien. "Und die Beteiligten können gar nicht mehr miteinander reden", so Hildebrandt. Daher sei es ein Vorteil, dass er nicht vorbelastet ist. Es sei seine Stärke, verschiedene Lager zusammenzubringen.
Für Hildebrandt steht fest: "Gaiberg braucht Bauland." Um das zu erreichen, wolle er "alle ins Boot holen". Seine drei wichtigsten Ziele, wenn er bei der Wahl am 24. Juni zum Bürgermeister gewählt würde: die Bürger mehr am Geschehen im Rathaus einbinden, mehr Geld investieren und Jung und Alt zusammenbringen, etwa durch ein Familienzentrum oder Mehrgenerationenhäuser.
Derzeit ist Hildebrandt freiberuflich tätig, seine Pastorenstelle in Heidelberg hat er vor zwei Jahren aufgegeben. So ist er Trainer beim Berufsfortbildungswerk in Heidelberg-Rohrbach und wird von Kirchen als Coach in der Organisationsentwicklung engagiert. Zudem bilde er sich über Fernkurse im Personalbereich weiter. Im Falle einer Wahl will er sich im Verwaltungsbereich weiterbilden.