Dieter Thomas Kuhn rockt den Weinheimer Waidsee
Dieter Thomas Kuhn tritt am Samstag, 22. Juli 2017, in Weinheim auf - Stadt verzichtet auf Konzert im Park

Immer wieder DTK: Bereits 2010 trat Dieter Thomas Kuhn in Weinheim auf, 2014 beehrte er die Zweiburgenstadt ein zweites Mal. Und auch nächstes Jahr kommt er. Foto: Dorn
Von Philipp Weber
Weinheim. Schlagermusik, Brusthaartoupet und Gaudistimmung: Dieter Thomas Kuhn (DTK) tritt am Samstag, 22. Juli 2017, in Weinheim auf. Anders als 2014 findet die DTK-Party jedoch am Waidsee statt, der Schlosspark erlebt 2017 keine Megakonzerte. Eine Zusammenfassung.
Nur die Fans weinten vor Freude
Der Schlosspark bildete in den vergangenen drei Sommern die Kulisse für mehrere Großkonzerte: Dieter Thomas Kuhn machte 2014 den Anfang, ehe 2015 ein ganzes Festivalwochenende folgte. Der Höhepunkt: das Rap-, R’n’B- und Soulkonzert mit Max Herre und Joy Denalane. Vor wenigen Monaten traten Pur und Unheilig auf. Ihre Darbietungen ließen die 8000 Fans pro Abend singen, jubeln, weinen.
Die Anwohner des Schlossparks heulten höchstens vor Wut: Die Beschwerden der Angrenzer nahmen zu - auf allen Seiten des Parks stehen Wohnhäuser oder Pflegeeinrichtungen. Die Stadt betonte zwar immer wieder, wie wichtig die Konzerte für Gastronomie und Handel seien - aber in den Ratsgremien setzte sich ein anderes Meinungsbild durch: Von GAL bis CDU forderten die Fraktionen einen jährlichen Ortswechsel zwischen Innen- und Weststadt, um die Belastungen fair zu verteilen. Die Schlossparkkonzerte sind bei weitem nicht die einzigen Partys in der City. Während sich die Stadt und die Konzertveranstalter von DeMi-Promotion noch über den ruhigen und erfolgreichen Verlauf der Schlossparkkonzerte 2016 freuten, nahm die politische Gegenbewegung Fahrt auf. Dabei fiel auch der CDU-Ortsverband Weinheim positiv auf - mit konstruktiven Vorschlägen. Der eventerfahrene Rolf Schmidlin plante einen Runden Tisch für Anwohner, Veranstalter und Stadtverantwortliche.
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SWR-"Blechduell" statt Parkkonzert
Abseits der lokalen Öffentlichkeit gingen die Stadt und DeMi auf Weinheim-Tour. Verwaltungssprecher Roland Kern gestern: "Klar war, dass es ein attraktiver Ort sein sollte, der auch für Weinheim eine Werbung darstellt. So sind wir auf den Waidsee gekommen." Die Organisatoren halten den Bereich für sehr geeignet: "2004 fand hier das große Konzert mit ’Sascha’ statt. Die Abläufe damals waren unproblematisch." Die Waidsee-Landschaft mit Blick auf die Bergstraße werbe ebenso wie der Schlosspark für den Standort Weinheim, die negativen Folgen für den Badebetrieb hielten sich in Grenzen. Und: Die Konzertfläche oberhalb des Wegs zum Waidseeparkplatz solle so bespielt werden, dass der Konzertlärm in Richtung Autobahn abzieht, so Stadtsprecher Kern.
Ganz ohne Innenstadtevent - abseits von Kultursommer und Kerwe - soll der Sommer 2017 jedoch nicht vergehen: Die Stadt will die SWR4-Veranstaltungsreihe "Blechduell" am Freitag, 23. Juni, nach Weinheim holen. Gerechnet wird mit maximal 3000 bis 4000 Zuhörern. Ob der Schlosspark dafür in Anspruch genommen werden muss, ist aber noch nicht sicher. Und ganz so bedrohlich, wie es in lärmgeplagten Ohren klingen mag, ist das "Blechduell" wohl auch nicht: "Mit dem SWR haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht", verweist Kern auf die Familienveranstaltungen des Senders - etwa das "SWR1 Pfännle" 2014 in Weinheim.
Kompromiss gilt zunächst für 2017
"Es ist davon auszugehen, dass wir mehr als 8000 Zuhörer auf das Waidsee-Gelände lassen können", hielt sich eine DeMi-Mitarbeiterin gestern auf RNZ-Anfrage bedeckt. Anders als im hügeligen Schlosspark können sich in der Ebene am See theoretisch doppelt so viele Konzertbesucher tummeln, so viel steht fest. DeMi und Stadt betonen jedoch, dass Polizei, Feuerwehr und Ordnungsbehörden konsultiert werden müssen, bevor eine maximale Besucherzahl bekannt gegeben wird.
Wird der Veranstaltungsort nun jedes Jahr gewechselt? Soweit ist es noch nicht. Zwar steht der Waidsee als Konzertlocation für 2017 fest. Zu einem künftigen Turnus "Innen-/Weststadt" liest man in der Stellungnahme der Stadt aber noch ein dickes "eventuell".



