Seit Monaten kein Anschluss für 91-Jährige
Seit März ist das Telefon der Seniorin aus Haag tot. Immer wieder wird sie seitdem von der Telekom vertröstet. Vor einigen Wochen wurde die Situation lebensgefährlich.

Von Carmen Oesterreich
Schönbrunn. Ende Juli wäre es für Hildegard Runz knapp geworden: Sie brauchte einen Krankenwagen, doch weil ihr Telefon schon seit Monaten "tot" ist, konnte sie keinen rufen. Zum Glück war ihr Sohn im Haus und hörte sie. Doch beide mögen sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn seine Mutter alleine zu Hause wäre und Hilfe brauche. "Für sie ist das Telefon lebenswichtig", sagt Heinz Runz.
Seit März treibt ihn diese Sorge um. Seitdem werde die Mutter immer wieder, so schimpft er, "von Leuten in einem Callcenter" der Telekom vertröstet. Fünf- bis sechsmal habe er nachgefragt, und – "immer ein anderer" – suche nach einer Antwort. "Da hören sie die skurrilsten Sachen", eine praktikable Lösung sei nicht dabei.
Die Telekom habe seiner Mutter auf das ewige Drängen hin ein Handy angeboten. "Was soll sie denn damit? Bei unserem Empfang in Haag hilft ihr das nicht weiter", meint Runz, und für eine ältere Dame sei es schwierig, dies zu bedienen.
Runz hegt einen Verdacht, weil er mit seiner Leitung im selben Haus gar kein Problem habe: Wegen des Glasfaserausbaus lohne sich das Telefonnetz für die Telekom in Schönbrunn nicht mehr.
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Die Anfrage dieser Zeitung an die Telekom blieb bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet. Auch eine vor vier Wochen an die Bundesnetzagentur gerichtete Beschwerde habe noch den Status wie am ersten Tag: "in Bearbeitung".