Land- und Wasserauto Amphicar weilt auf dem Eberbacher Campingplatz

Gang raus, Wasserantrieb ein und los: Amphicar-Club Berlin weilt noch übers Wochenende auf dem Eberbacher Campingpark.

09.09.2016 UPDATE: 11.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Ottmar Englert und seine Begleitung im Amphicar, gestern auf dem Neckar beim Eberbacher Campingpark. Die beiden kommen gerade vom Einkaufen zurück. Foto: Martina Birkelbach

Von Martina Birkelbach

Eberbach. "Von der Straße ins Wasser geht eigentlich ganz einfach: Gucken, dass die Tür zu ist, Leerlauf rein, Wasserantrieb einschalten und los", sagt Thomas Lohmann lachend. Ein Amphicar ist ein ganz normales Auto und gleichzeitig ein ganz normales Boot", erklärt er weiter. Im Wasser dienen die Vorderräder als Ruder, der Antrieb läuft über zwei Schiffsschrauben.

Über 20 Amphicars in allen Farben samt Besitzern und Ehefrauen sind seit gestern und noch übers Wochenende in Eberbach auf dem Campingpark zu Gast - und natürlich werden sie auch im Neckar fahren. Lohmann ist Mitglied im Amphicar-Club Berlin, "dem einzigen in Deutschland. Die Mitglieder sind auch in ganz Deutschland verteilt". 85 Mitglieder hat der Verein insgesamt, und laut Organisator Ottmar Englert aus Stein am Kocher treffen sie sich immer dreimal im Jahr. Sie waren vor längerer Zeit auch schon in Eberbach.

"Die Deutsche Waggon- und Maschinenfabrik Berlin hat von 1960 bis 64 insgesamt 3800 Amphicars produziert", erläutert Schriftführer Hans Höll. Eigentlich sei die Produktion für Amerika gewesen, "doch den Amerikanern waren die Freizeitfahrzeuge zu kein - das lief alles nicht so richtig". In Europa existieren laut der drei Club-Mitglieder derzeit nur noch etwa 120 Amphicars, in den USA sind es etwa 280. Der Rest? "Wohl verschrottet".

Amphicars waren damals auch nicht billig, während ein "normaler" Käfer für 4500 DM zu haben war, musste man für einen Amphicar schon über 12.000 DM hinlegen. Preis heute: Zwischen 30.000 und 60.000 Euro. "Ersatzteile sind schwer zu bekommen, und Amphicars sind sehr wartungsintensiv", erklären die Besitzer. Alle haben 38,5 PS. "Auf der Landstraße kann man theoretisch 120 fahren - wenn es den Berg runter geht und man Rückenwind hat. Im Wasser laufen sie mit acht Knoten, also mit etwa zwölf Kilometern die Stunde", so Lohmann.

Aber die Mitglieder sind auch nicht auf Rennen aus. Es geht da eher um das gemütliche Schippern im Wasser.

Heute gegen 10.30 Uhr fahren alle 20 auf der Straße Richtung Mosbach. In Neckarelz geht’s dann ins Wasser, flussabwärts bis Zwingenberg. Dort treffen sie voraussichtlich zwischen 13.30 und 14.30 Uhr ein. Wer dort zuschauen will, wie sie aus dem Neckar an Land fahren, sollte ihnen möglichst nicht den Weg versperren. Nach Eberbach geht’s dann wieder rollenderweise auf der Straße. "Ab 16 Uhr ist freie Fahrt auf dem Neckar bei Eberbach", so Lohmann. Zuschauer dürfen gerne winken.

Am morgigen Sonntag starten alle noch mal ab 11 Uhr ins Wasser. Ziel: Hirschhorn bis kurz vor der Schleuse. Gegen 12 Uhr können interessierte Hirschhorner zuschauen. Die Amphicars sind übrigens, je nach Schwere der Besatzungsmitglieder, bis zur Zierleiste im Wasser; der Auspuff ist oberhalb der Wasserlinie. Christine Freyer strahlte gestern Nachmittag. Der Besitzerin des Eberbacher Campingparks wurde noch eine kleine Spritztour auf dem Neckar versprochen. "Jetzt habe ich die Amphicars schon oft gesehen, mitgefahren bin ich noch nicht", freute sie sich.

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