Firma Eaton stellt 59 Arbeitsplätze am Standort Eberbach in Frage
Das Unternehmen will sich von 59 der rund 420 Beschäftigten trennen. Der Grund sei der Rückgang im Ölgeschäft.

Einst BBC, dann ABB, dann CEAG, inzwischen Eaton / Cooper Crouse Hinds: Das Werk in Eberbach hat eine lange und bewegte Firmengeschichte. Foto: Hajo Eckert
Von Felix Hüll
Eberbach. Die Geschäftsleitung der Eaton Cooper Crouse-Hinds GmbH hat ihre Mitarbeiter darüber informiert, dass sich das Unternehmen wegen einer ungünstigen Geschäftsentwicklung von 59 der rund 420 Beschäftigten in Eberbach trennen möchte. Weitere Informationen liegen bislang nicht vor, so dass in der gesamten Belegschaft die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz umgeht.
Der Betriebsrat wartet darauf, dass die Geschäftsleitung sich wegen dieser Absicht und wegen Verhandlungen über einen Sozialplan mit ihm in Verbindung setzt. Gestern befand sich die Geschäftsführung um Burkhard Dinklage und Dr. Matthias Stelzer in Gesprächen mit Vertretern des Mutterkonzerns Eaton aus den USA, die bis heute, Donnerstag, andauern sollen. Der US-Besuch sei schon länger geplant gewesen und hänge nicht mit den Entlassungsplänen zusammen, verlautete aus dem Unternehmen Eine offizielle Stellungnahme wurde für einen Zeitpunkt nach Abschluss der US-Visite angekündigt.
Keine offizielle Stellungnahme
Auch die Arbeitnehmervertretung äußert sich noch nicht, bestätigt aber, dass bei der Informationsveranstaltung durch die Geschäftsleitung die Zahl 59 Arbeitsplätze für Eberbach sowie acht Jobs am Standort Soest "frei gestellt" werden sollen. Zu Eaton Cooper Crouse-Hinds sollen in Soest 39 Mitarbeiter zählen.
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Bei der Mitarbeiterinformation nannte die Geschäftsleitung die Rückgang im Ölgeschäft als Grund für die beabsichtigte "Betriebsänderung", in deren Folge die Belegschaft verkleinert werden solle.
Vereinfacht ausgedrückt stellt Eaton Cooper Crouse Hinds in Eberbach Lösungen rund um das Stichwort "Explosionsschutz" her. Die Kunden hierfür stammen aus der Öl- und Gasfördernden sowie -verarbeitenden Industrie.
Im Bundesanzeiger veröffentlichten für die Eaton Cooper Crouse-Hinds Geschäftsführung Alexis Huber und Matthias Stelzer im August 2016 u.a. einen Lagebericht 2016 und eine Prognose für 2017: 2016 erwarteten sie einen Umsatzrückgang von bis zu zehn Prozent "trotz der allgemein positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bedingt durch den stark reduzierten Rohölpreis sowie die wirtschaftliche Rezession in Russland und die verhängten Sanktionen".
Im Ausblick auf 2017 gingen Huber und Stelzer von einer "Stagnation der Umsätze" aus. Im Bundesanzeiger als letzte abgeschlossene Bilanzdaten genannt sind die Umsätze 2015, die mit 112,3 Millionen Euro um 4,7 Prozent unter dem Vorjahresumsatz von 117,8 Millionen Euro liegen. Der aus BBC/ABB hervorgegangene Betrieb in Eberbach kam über CEAG zu Cooper und 2012 unter das Dach des Eaton Konzerns.