Warum gibt's wieder nur Note 4 bei Fahrradklima-Test?
Die Stadt schneidet bei dem Test unverändert schlecht ab. Bürgermeister Burger allerdings sagt, dieser sei gar "nicht repräsentativ".

Buchen. (rüb) Die Stadt Buchen nimmt viel Geld in die Hand, um den Radverkehr sicherer zu machen und mehr Menschen aufs Rad zu locken. Beim bundesweit durchgeführten ADFC-Fahrradklimatest, dessen Ergebnisse nun vorliegen, ist davon aber nichts zu merken: Mit einer Gesamtbewertung von 4,05 fällt das Ergebnis für Buchen fast genauso schlecht aus wie vor zwei Jahren (4,1).
Wie kann das sein? "Der Test ist leider überhaupt nicht repräsentativ", gibt Bürgermeister Roland Burger zu bedenken, als er von der RNZ auf das fast unveränderte Abschneiden angesprochen wird.
Von September bis November 2024 konnten Radfahrer in ganz Deutschland per Fragebogen bewerten, wie sie die Fahrradfreundlichkeit in ihren Städten und Gemeinden einschätzen. "Lebensnahe Rückmeldungen von Alltagsexpert:innen für Verkehrsplaner:innen und politisch Verantwortliche!", so schätzt der ADFC selbst den Stellenwert seiner Umfrage ein.
Und weiter: "Beim ADFC-Fahrradklima-Test bewerten die Teilnehmer:innen den Radverkehr vor Ort und geben nützliche Hinweise, die Kommunen gezielt für Verbesserungen in der Infrastruktur nutzen können."
In Buchen nahmen 71 Bürger an der Umfrage teil. Damit liegt die Stadt auf Rang 301 von 423 in der Gruppe von Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern.
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Auch wenn die Gesamtnote 4,05 weniger erfreulich ist, so gibt es doch auch positive Ansätze: Besser als der Durchschnitt schneidet Buchen beispielsweise bei der Frage ab, wie sich die Fahrradförderung in jüngster Zeit entwickelt hat (Note 3,4), und auch beim Thema Fahrraddiebstahl steht Buchen deutlich besser da als andere Kommunen (Note 2,6).
Minuspunkte sammelt die Stadt dagegen bei Fragen zum Komfort beim Radfahren (Note 4,4) und beim Radverkehrsnetz (Note 4,1). Dass sich die befragten Radfahrer in Buchen nicht sicher fühlen, wird ebenfalls deutlich, wie die Noten beim Sicherheitsgefühl (4,6), Radwege und Radstreifen (4,7) und Breite der Radwege (4,7) zeigen.
Für Bürgermeister Roland Burger sind die Ergebnisse der Umfrage dennoch wenig aussagekräftig: "Mir ist das beinahe unveränderte Abschneiden Buchens im ADFC-Fahrradklimatest 2024 bekannt. Der ,Test‘ ist eigentlich eine Meinungsumfrage und leider überhaupt nicht repräsentativ.
2024 hat es nämlich sehr wohl Verbesserungen für den Radverkehr gegeben. Da denke ich an die neuen Radwege Hollerbach-Oberneudorf-Einbach, die neu markierten Fahrradschutzstreifen oder die Verbesserung des Radweges nach Hainstadt. Diese Maßnahmen haben leider keinen Niederschlag im Ergebnis der Umfrage gefunden."
Angesichts der vielen kleinen und großen Verbesserungen, die aktuell noch in der Planung oder kurz vor der Umsetzung sind, wie der Radweg von Rinschheim nach Hettingen oder die Anbindung der Walldürner Straße an die Hettinger Straße, ist davon auszugehen, dass Buchen bei der nächsten Umfrage in zwei Jahren deutlich besser abschneidet. Andernfalls stellt sich erneut die Frage: Wie kann das sein?