Supermarktgutscheine für ein selbstständiges Leben
Eine ukrainische Familie erhielt Möbel und Lebensmittel aus Hilfsfonds. Bislang wurden 35 000 Euro gespendet.
Heidelberg. (jus) Als Anfang März die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine nach Heidelberg kamen, brach in der Stadt eine Welle der Hilfsbereitschaft los – und auch Claus Herting, Pastoralreferent in der Stadtkirche, wollte etwas tun. Über Freunde erfuhr er, dass die Freie Christliche Gemeinde ukrainische Familien betreut, die in leer stehenden Wohnungen eines Immobilienbesitzers untergekommen waren.
Allerdings: Die Wohnungen waren nicht möbliert und in dieser frühen Phase des Krieges wusste niemand, welche bürokratischen Schritte nötig waren, damit die Geflüchteten Bezüge erhalten.
Herting und seine Frau nahmen sich gemeinsam mit zwei anderen Familien und zwei ehrenamtlichen Übersetzerinnen einer der ukrainischen Familien mit vier Kindern an. "Die hatten wirklich nichts in der Wohnung", berichtet er. Herting und die anderen Helfer wussten nicht so recht, wo sie anfangen sollten.
Schnell stand allerdings fest, dass es dauern würde, bis vonseiten der zuständigen Ämter Geld fließt, da die Mitarbeiter dort überlastet waren. Die Hertings und die anderen Helfer teilten sich die Arbeit auf, denn "es gab wirklich viel zu tun", so Herting. Allein schon ein Konto für die Familie zu eröffnen, sei wegen der ukrainischen Pässe eine Herausforderung gewesen.
Den Nothilfefonds "Flucht und Migration" der beiden großen Kirchen in Heidelberg, den die RNZ mit ihrer Aktion "RNZ hilft" unterstützt, kannte Herting durch seine Arbeit als Pastoralreferent. Über Pfarrer Johannes Brandt von der Stadtkirche erhielten die Helfer schnell unkomplizierten Zugang zu dem Fonds und kauften zunächst Lampen und eine Waschmaschine für die Familie. Außerdem holten sie regelmäßig Lebensmittelgutscheine bei Supermärkten, damit die Familie möglichst selbstständig leben konnte. "So haben wir die ersten Wochen gut überbrückt", berichtet Herting. Inzwischen erhält die Familie Bezüge vom Amt.
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"Es war eine Erleichterung für uns, so unkompliziert auf Geld zurückgreifen zu können", sagt Herting. Bislang sind mit der RNZ-Hilfsaktion schon 35.000 Euro zusammengekommen, das Spendenniveau ist konstant hoch. Damit eine schnelle und unbürokratische Hilfe wie in Hertings Fall weiterhin möglich ist, sind die RNZ und die großen Kirchen in Heidelberg nach wie vor auf Spenden angewiesen.
Spendenkonto:
Evangelische Kirche in Heidelberg
IBAN: DE77 6725 0020 0009 3129 51
BIC: SOLADES1HDB
Betreff: "RNZ hilft"
Wer im Betreff seine Adresse angibt, erhält eine Spendenquittung. Mit einer Banking-App und dem QR-Code kann man direkt spenden.