Heidelberg geht gegen herrenlose Fahrräder vor
Die Stadt handelt bei verwaisten Rädern: Die Eigentümer sollen informiert werden, bevor die Räder entfernt werden.

Heidelberg. (RNZ) Zweiräder, die monatelang an belebten Orten stehen gelassen werden und immer weiter vor sich hinrosten: Herrenlose Fahrräder verschandeln nicht nur das Stadtbild, sondern blockieren wertvolle Abstellflächen und verärgern dadurch Radfahrer. Die Heidelberger Stadtverwaltung entfernt diese Räder regelmäßig, allerdings nie, ohne davor zu versuchen, den Eigentümer zu finden.
Dazu finden mehrmals im Jahr Schwerpunktkontrollen an stark frequentierten Orten statt. Wird ein herrenloses Rad entdeckt, so bringt die Stadt zuerst eine auffällige Banderole an, der Eigentümer hat danach vier Wochen Zeit, das Rad selbst zu entfernen.
In manchen Fällen, etwa wenn Räder, Lenker oder Pedale fehlen, wird das Fahrrad direkt entfernt. Grundsätzlich werden alle entfernten Räder zuerst auf dem Recyclinghof in Kirchheim zwischengelagert, der rechtmäßige Besitzer kann sie dort unter Vorlage eines Eigentumsnachweises wieder abholen.
Nicht abgeholte Fahrräder werden allerdings nicht einfach verschrottet, sondern oft weiterverwertet: Die Heidelberger Dienste veranstalten mehrmals im Jahr Fahrradversteigerungen.
Hier können Interessierte günstig ein Rad ersteigern – von alltagstauglich bis ausgefallen ist vieles dabei. Zusätzlich gibt es auch den "Fahrradschlachthof": Dort können Schrotträder gegen ein kleines Entgelt als Ersatzteilspender erworben werden.