So waren die Freiwilligentage in Heidelberg (plus Fotogalerie)
Das neue längere Format wurde ein voller Erfolg. Die RNZ blickt auf einzelne Projekte der diesjährigen Aktion.
Von Hannes Huß
Heidelberg. Mehr als 400 Helfer, verteilt auf 55 Heidelberger Projekte an zehn Tagen: Zum ersten Mal fanden die Freiwilligentage der Metropolregion Rhein-Neckar an mehr als einem Tag statt – ein voller Erfolg, freut sich Jana Peeters von der Freiwilligenagentur Heidelberg, die zusammen mit der Stadt die Heidelberger Projekte organisierte. "Das war eine super Idee, die Freiwilligentage länger stattfinden zu lassen. Das war für jede Organisation in unserem Netzwerk eine Erleichterung."
Ein großer Pluspunkt am neuen Format: Zum ersten Mal konnten auch Unternehmen teilnehmen und ihren Mitarbeitern für einen Tag freigeben, um beispielsweise den Garten des Völkerkundemuseums auf Vordermann zu bringen. Teilweise mussten allerdings Projekte auch abgesagt werden: "Da waren die Freiwilligen so angetan, dass sie sich längerfristig engagieren wollten und die Projekte deswegen umorganisiert wurden."
Überhaupt seien die Freiwilligentage, die von der Metropolregion Rhein-Neckar als Dachverband organisiert werden, eine gute Möglichkeit, neue Ehrenamtliche für Projekte oder Vereine zu gewinnen: "Die Hemmschwelle ist nicht so hoch, wenn es nur um einen Tag geht. Da können die Leute gut hereinschnuppern."
Mehrgenerationenhaus
Zehn Freiwillige entrümpelten im Mehrgenerationenhaus den Keller des Begegnungszentrums in Rohrbach. Einige der Helfer brachten auch eigene aussortierte Gegenstände mit und veranstalteten nach getaner Arbeit eine große Tauschparty mit anschließendem Buffet. Gegenstände, die keinen neuen Besitzer fanden, wurden entweder für den Sperrmüll vorbereitet oder in die "Villa Gratis" gebracht, den Verschenkeladen des Mehrgenerationenhauses.
Völkerkundemuseum
An drei Tagen halfen Freiwilligenteams von SAP und MLP Wiesloch kräftig im Garten des Palais Weimar mit. Gemeinsam befreiten sie die große Terrasse von Pflanzen in den Ritzen und bedeckten diese wieder mit Kies. Ansonsten mähten sie den Rasen, stutzten die Flora und sorgten dafür, dass der Garten wieder ordentlich aussieht. Nach getaner Arbeit erkundeten die Freiwilligen das Museum und lernten dessen Betrieb und Ausstellungen beim gemeinsamen Mittagessen besser kennen.
Zahnputzfuchs
An zwei Aktionstagen bastelten die Helfer "Zahnputzperlen" für chronisch kranke Kinder in Krankenhäusern. Diese sollen so motiviert werden, sich um ihre Zahnhygiene besonders zu kümmern und erhalten mit den "Zahnputzperlen" für jedes Mal Zähneputzen eine kleine Belohnung. Mit viel Fokus auf Details bastelten Freiwillige von der SAP, der Volksbank sowie Azubis der Stadt Heidelberg gemeinsam mit engagierten Bürgern solche "Zahnputzperlen" im Vereinsbüro des Zahnputzfuchses in Bergheim.
Caritashaus
30 Bewohner des Caritashauses Katharina Labouré mit Mobilitätseinschränkungen konnten dank der Unterstützung durch Freiwillige einen gemeinsamen Spaziergang zur Neckarwiese unternehmen. Besonders für Bewohner im Rollstuhl stellt der Weg aus dem Neuenheimer Haus an die Neckarwiese eine Herausforderung dar. Dank der Unterstützung der Helfer konnten sie an zwei Terminen einen Spaziergang mit kleinen Picknick und Spielen, die Neckarwiese genießen. Nur der Ausflug am Dienstag musste wetterbedingt abgesagt werden.
Königstuhl
55 Freiwillige räumten am Samstag, 21. September, unter Anleitung der Mitarbeiter vom Amt für Abfallwirtschaft, Stadtreinigung und Zentralwerkstätten (ASZ) den Stadtwald rund um den Fernsehturm auf dem Königstuhl auf. Ausgestattet mit Zangen und Müllbeuteln sammelten sie Abfälle entlang der Wanderwege auf.
Gesammelt wurde vor allem typisches "Littering" wie Zigarettenstummel oder Verpackungsmaterial, aber auch größere Gegenstände wurden im Wald gefunden, etwa ein Kindersitz und ein wild entsorgter E-Scooter. Nach getaner Arbeit aßen die Freiwilligen zusammen ein kleines Vesper und tauschten sich darüber aus, wie der Wald und seine Natur auch für zukünftige Generationen bewahrt werden kann.
Wolfsbrunnen
Zur Unterstützung des Vereins Freunde und Förderer Wolfsbrunnen halfen an drei Terminen Freiwillige mit, den Wolfsbrunnen-Quellteich und die Bachläufe im Schlierbachtal zu reinigen. Trotz wechselhaftem Wetter konnten die Helfer, darunter Gruppen der SAP, von MLP, der Stadt Heidelberg sowie Jugendliche des Pädagogischen Heilzentrums in Schlierbach dabei helfen, den historischen Quellteich wieder vom Wildwuchs zu befreien und so für die vorbeikommenden Wanderer und Besucher herzurichten.