Der Weg am Heidelberger Neckar wird gemieden
Nach dem Angriff auf eine Joggerin haben viele offenbar Angst

Kein Jogger weit und breit: Am Neckarkanal wollen derzeit nicht viele laufen. Foto: Priebe
Heidelberg. (bma/rie) Zehn Tage ist der Angriff auf eine Joggerin am Neckarkanal in Handschuhsheim her - aber vom Täter fehlt noch immer jede Spur. "Mittlerweile sind 70 Hinweise eingegangen", sagte ein Polizeisprecher am Freitag der RNZ. "Wir arbeiten mit Hochdruck, aber eine heiße Spur ist noch nicht dabei." Die Polizei sucht mit einem Phantombild, das auch auf Plakate und Flyer gedruckt wurde, nach dem Täter. Der Unbekannte hatte am Mittwoch, 7. März, gegen 12.40 Uhr einer 47-Jährigen mehrfach mit einem faustgroßen Stein auf den Kopf geschlagen. Die Frau setzte sich zur Wehr und schlug den Täter so in die Flucht.

Nach der schockierenden Tat meiden offenbar viele die Joggingstrecke am Neckarkanal: Wie leer gefegt war am Freitagmorgen das knapp fünf Kilometer lange Teilstück zwischen dem Wehrsteg und der Dossenheimer Schleuse. Normalerweise sind - egal bei welchem Wetter - mindestens 20 Sportler zu Fuß oder mit dem Rad zur gleichen Zeit auf der Strecke. Auch bei Spaziergängern ist der Weg eigentlich beliebt. Doch am Freitagvormittag war nur eine Studentin auf den Beinen. "Ich wollte mich meiner Angst stellen und meine Hausstrecke wieder betreten", sagte sie der RNZ. "Doch es bleibt ein mulmiges Gefühl." Deutlich häufiger als zuvor schaue sie über die Schulter oder überprüfe die Büsche am Wegesrand. Die junge Frau hofft, dass die Polizei den Täter bald findet. Denn je mehr Läufer unterwegs seien, desto sicherer könne sie sich wieder fühlen.