Heidelberger Emmertsgrund und Boxberg

In den Bergstadtteilen wird es licht

Baumfällungen auf dem Boxberg und im Emmertsgrund - Bewohner klagten über zu viel Schatten

09.03.2018 UPDATE: 13.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden

Der Heidelberger Emmertsgrund. Foto: Heidelberg Ballon

Boxberg/Emmertsgrund. (pne) Die einen wollen Licht und Luft, die anderen den Blick auf die Baumkrone: Beim Thema Baumpflege scheiden sich im Emmertsgrund und auf dem Boxberg die Geister. In den Bergstadtteilen leiden die Bewohner zunehmend unter der Verschattung der Wohnungen, weil der Baumbestand in den vergangenen Jahrzehnten nur unzureichend gepflegt wurde. Das Landschafts- und Forstamt der Stadt arbeitet deshalb seit einigen Jahren daran, den Baumbestand nach und nach zu verjüngen und ihn damit dauerhaft gesund und verkehrssicher zu erhalten, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.

Da dieses Konzept nicht ohne Baumfällungen umsetzbar ist, befürworten aber nicht alle das "Auslichtungsprogramm". Der Heidelberger Gemeinderat wurde in seiner jüngsten über das Pflege- und Entwicklungsprogramm der Baumbestände auf dem Boxberg und dem Emmertsgrund informiert. Zu entscheiden gab es für das Stadtparlament aber nichts. Für beide Stadtteile hatte das Landschafts- und Forstamt ein auf mindestens zehn Jahre angelegtes Pflegekonzept entwickelt. Im Boxberg startete es 1998, im Emmertsgrund einige Jahre später. Das Ziel: Vitale Bäume erhalten und parkartige Strukturen im Siedlungsbereich schaffen. Strukturerhaltende Pflege wie Ränderschnitte und die Pflege von Bodendeckern, Stauden und Wiesen ist eine Daueraufgabe für die Stadt. Damit kleinere Bäume und Gehölze mehr Licht bekommen, müssen regelmäßig konkurrierende Bäume entnommen werden, besonders wenn sie labil und bruchgefährdet sind.

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Das Wohngebiet Boxberg, entstanden von 1962 bis 1975, wurde ursprünglich gezielt als "Waldparksiedlung" angelegt. Die Wohnhäuser mit bis zu zehn Geschossen sind in den Wald hineingebaut worden. Im Emmertsgrund gibt es waldartige Strukturen dagegen vor allem in den Senken und am Rand der Bebauung. Innerorts überwiegen die klassischen Stadtbäume. In beiden Stadtteilen fand bis in die 1990er Jahre hinein fast keine kontinuierliche Bestandspflege statt. Die Folge: Die Gehölze sind in der Konkurrenz um ausreichend Licht stark in die Höhe gewachsen, ohne gleichzeitig über ausreichenden Standraum für eine stabile Breiten- und Kronenentwicklung zu verfügen. Die Bewohner klagten daher über dunkle Wohnungen, feuchte Mauern und starke Vermoosung.

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