Tempo 50 bleibt in Peterstaler und Wilhelmsfelder Straße
Nicht gefährlich genug für Tempo 30 - Ausnahme vor Neckarschule

Heidelberg-Ziegelhausen. (ths) Wie ist die Verkehrssituation im Stadtteil Ziegelhausen – und wie lässt sie sich verbessern? Die Grünen, die sich eine "saubere, bezahlbare und bequeme Mobilität" auf die Fahnen geschrieben haben, haben im vergangenen Jahr im Gemeinderat beantragt, dass die Stadt die Lage unter die Lupe nimmt – vor allem in der Peterstaler, Wilhelmsfelder und in der Kleingemünder Straße. Diese Punkte kommen nun in der Oktober-Sitzung zur Sprache. Zuvor beriet der Bezirksbeirat darüber. Hierbei ging es um die Forderung der Grünen, in der Peterstaler und Wilhelmsfelder Straße generell eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern einzuführen, und zwar von der Einmündung der "Neckarhelle" in die Landesstraße bis zu jener der "Schweizertalstraße" im Peterstal.
Bislang gelte die Begrenzung nur in der Peterstaler Straße auf Höhe der Neckarschule bis nach der Einmündung der "Hirtenaue", teilte Daniel Kunz vom Amt für Verkehrsmanagement mit. Die Begründung: "Eine hohes Fußgängeraufkommen, das auf Schule, Bushaltestelle und ansässige Geschäft zurückzuführen ist." Ansonsten sah er "keine Gefahrenlage", die ausreichen würde, die Geschwindigkeit in den beiden Straßen um 20 Stundenkilometer zu reduzieren. Überzeugen konnten ihn dabei die Einlassungen von Klaus Fanz (Grüne) genauso wenig wie die der stellvertretenden Kinderbeauftragten Daniela von Dahl oder die Sicht einer Anwohnerin der Peterstaler Straße, dass hier "Busse und Autos immer durchbrettern".
Folgen konnte der städtische Vertreter dagegen eher dem Beitrag von Peter Schlör (CDU), der "in den letzten Jahrzehnten überhaupt keine Probleme" in den Straßen erkannte und sich gegen diesen "ideologischen Ansatz" der Grünen wehrte. Zudem verhindere das Parken der Fahrzeuge am Straßenrand sowieso ein zügigeres Fortbewegen.
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Hier hakte Kunz ein, als er auf den Straßenquerschnitt und die hohe Leistungsfähigkeit als Durchgangsstraße in den Odenwald einging. "Der derzeitige Zustand muss auch im Hinblick auf den Ausbau des öffentlichen Personen- und Nahverkehrs zukünftig so bleiben", plädierte er für das Beibehalten der 50-Kilometer-Geschwindigkeit. Zudem garantierten ausreichend dimensionierte Gehwege auf beiden Seiten der Straßen bis nach Peterstal hinein die Sicherheit der Fußgänger, meinte er. Aus seiner Sicht gebe es zudem in den genannten Abschnitten keine Einrichtungen für schutzbedürftige Personen, die eine Geschwindigkeitsminimierung erforderlich machen. Ebenso erkannte er keinen "übermäßigen Bring- und Abholverkehr mit Ein- und Aussteigen sowie den damit verbundenen Parkraumsuchverkehr". Weder das eingeforderte polizeiliche Unfalllagebild noch eingebrachte Lärmschutzaspekte, die das Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie untersuchte, rechtfertigten darüber hinaus eine solche Reduktion, so Kunz.