Heidelberg

So viel Müll liegt an der Emmertsgrundpassage

Begehung der "Aktion saubere Stadt" auf dem Emmertsgrund: Mit diesem Anblick hatte niemand gerechnet.

12.07.2023 UPDATE: 12.07.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden
Manuel Wilhelm (hinten) und Jürgen Lang wirkten entsetzt ob des Zustands der Emmertsgrundpassage. Foto: pop

Von Werner Popanda

Heidelberg. "Mit liegt vor allem die Passage am Herzen, besonders deren Sauberkeit", hielt Fatima Ismailet gleich zum Auftakt der "Aktion saubere Stadt"-Begehung der städtischen Abfallwirtschaft und Stadtreinigung fest. Seit gut 30 Jahren lebt sie im Bergstadtteil Emmertsgrund. Und in dem Abschnitt der Emmertsgrundpassage, die danach auf Wunsch von Ismailet angesteuert wurde, bot sich ein grässliches Bild. Beginnend mit Unrat unter Treppeneingängen und auf den Dächern über den Treppeneingängen, Unrat in und auf Büschen und auf dem Gehweg bis hin zu einer in einem Baum hängenden Unterhose.

Manuel Wilhelm nahm ebenfalls an der Begehung Teil und beklagte, dass "Leute einfach ihren Müll in den öffentlichen Raum schmeißen". Daran ändere auch nichts, dass die Heidelberger Dienste sehr fleißig arbeiten würden. Stadtteilvereinsvorsitzender Fritz Zernick konnte da nur zustimmen: "Das ist einfach so!"

Wilhelms Idee, wieder Sperrmüllcontainer aufzustellen, verfing nicht so recht. Erstens, so Michael Kraft als Leiter der Stadtreinigung, sei dies eine Sache für die Eigentümer und Verwalter: "Hier oben liegt eben vieles an den Wohnungsbaugesellschaften." Zweitens, ergänzte sein Kollege Jürgen Lang, gelte: "Wenn wir einen Container für Holz hinstellen würden, liegt anschließend alles da, bloß kein Holz."

Bei den "Aktion saubere Stadt"-Begehungen im Emmertsgrund taucht die Frage, wer für was verantwortlich ist, regelmäßig auf. Nicht zuständig ist die Stadt laut Kraft etwa für den an sich recht schönen, einst im Rahmen einer Stadterneuerungsmaßnahme auf Vordermann gebrachten Platz am Treff 22. Da dieser nicht der Allgemeinheit gehöre, sondern einer Wohnungsbaugesellschaft, komme der auch die Verkehrssicherungspflicht zu. Dass darüber gesprochen wurde, lag zum einen an Rositza Bertolo vom Stadtteilmanagement. Sie tadelte, dass Teile der Platzausstattung sehr verwittert seien und der Platz regelrecht kaputt und vor die Hunde gehe. Und zum anderen an Bernd Meppiel, der sich massiv über "illegale Partys" auf diesem Platz beschwerte. Dabei würden "Unmengen Dreck" hinterlassen, den er dann "selbst weggemacht" habe. In diesem Fall konnte Kraft nur den Tipp geben, umgehend und unbedingt den Kommunalen Ordnungsdienst einzuschalten. Zwar könne, war von Lang zu erfahren, ein solches Fest schon gefeiert werden, doch müsse man hinterher sauber machen.

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Emmertsgrund-Urgestein Prof. Volker Kreye vom Bezirksbeirat und Stadtteilverein erklärte dann noch, er habe kein besonderes Anliegen: Bis auf einige "unter aller Sau" aussehende Verteilerkästen der Stadtwerke sei "fast alles perfekt". Das war allerdings noch, bevor sich die Begehungsteilnehmer auf den Weg zu dem kritisierten Abschnitt der Emmertsgrundpassage am Anfang der Begehung machten.

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