Bewährung für die Schüler, sonst droht Alkoholverbot
Stadtverwaltung und Polizei wollen am letzten Schultag auf der Neckarwiese hart durchgreifen

Foto: Philipp Rothe
Heidelberg. (hob) Polizei und Stadt rüsten sich für den letzten Schultag am morgigen Mittwoch, wenn voraussichtlich wieder Hunderte von jungen Menschen auf die Heidelberger Neckarwiese pilgern werden. Man wolle die Party zum Ferienbeginn nicht verhindern, werde jedoch noch stärker als in den Jahren zuvor die Jugendlichen kontrollieren und sie aufklären, um übermäßigen Konsum von Alkohol zu unterbinden, heißt es in einer Pressemitteilung. Stadt und Polizei ziehen damit Lehren aus den Exzessen vom April und Mai, als Dutzende von volltrunkenen Schülern ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Einer war in den Neckar gefallen. Zudem verzeichnete die Polizei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und Körperverletzungsdelikte. Trauriger Höhepunkt der Feierlichkeiten: Als Abiturienten der Technischen und Wirtschaftsgymnasien am 25. April nachts durch die Altstadt zogen, verschmutzten sie mit Papierschnipseln die komplette Hauptstraße.
"Auch am letzten Schultag ist die Gefahr besonders groß, dass Jugendliche Alkohol in erheblichen Mengen trinken", rechtfertigt ein Stadtsprecher die Jugendschutzaktionen am kommenden Mittwoch. Im Vorfeld sind 132 Schulen in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis angeschrieben worden mit der Bitte, die Schüler über die Kontrollen auf dem Neckarvorland zu informieren und sie zum vernünftigen Umgang mit Alkohol aufzurufen. Auch sollen die Schulen im Rahmen ihres pädagogischen Konzeptes darauf hinwirken, dass die Jugendlichen ihren Müll entsorgen.
Auf dem Neckarvorland selbst werden am letzten Schultag Mitarbeiter des Bürgeramtes, des Kinder- und Jugendamtes, des Kommunalen Ordnungsdienstes sowie Polizisten die Feiern beobachten. Kinder und Jugendliche werden bei unerlaubtem Alkoholkonsum angesprochen, die entsprechenden Alkoholika beschlagnahmt. Falls erforderlich, werden die Kinder und Jugendlichen in Gewahrsam genommen und ihren Eltern übergeben. Das Deutsche Rote Kreuz und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) werden auf dem Neckarvorland sein, um in Fällen von übermäßigem Alkoholkonsum oder Schnittverletzungen rasch Hilfe zu leisten. Zudem werden Müllsäcke an die Feiernden verteilt, in denen sie ihren Abfall entsorgen können.
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Sollten die Feierlichkeiten auf der Neckarwiese trotzdem aus dem Ruder laufen, werde die Stadt im nächsten Jahr ein Alkoholkonsumverbot für den letzten Schultag aussprechen, so der Stadtsprecher. Innenminister Thomas Strobl bereitet gerade das entsprechende Gesetz vor, um die rechtliche Grundlage dafür zu schaffen.



