Deutsch-Amerikanisches Freundschaftsfest 2023 auf dem Airfield?
Es wird fit gemacht für größere Veranstaltungen: Die Stadt investiert in die Infrastruktur.

Von Denis Schnur
Heidelberg. 2019 fand Heidelbergs größter Rummel zum letzten Mal statt: Damals kamen Zigtausende zum Deutsch-Amerikanischen Freundschaftsfest auf das Hospital-Gelände in Rohrbach. In den folgenden Jahren fiel der Jahrmarkt nicht nur Corona zum Opfer – es fehlt bislang auch eine geeignete Veranstaltungsfläche, die gut erreichbar und attraktiv genug ist. Um das zumindest in den nächsten Jahren zu ändern, investiert die Stadt nun knapp eine Viertelmillion Euro in vorläufige Infrastruktur auf dem Airfield-Areal im Süden des Pfaffengrundes.
Konkret soll dort vor allem die Stromversorgung verbessert werden. Bislang sorgt eine Trafostation notdürftig für Elektrizität, eine zweite soll die Versorgung stabiler und besser machen. Damit könne man das Airfield im nächsten Jahr nicht nur für kleine Events oder als Freifläche öffnen wie in diesem Sommer – sondern auch für große Feste: "Somit wären Veranstaltungen wie beispielsweise die Durchführung des Deutsch-Amerikanischen Freundschaftsfestes oder auch der Rollstuhlmarathon möglich", heißt es in einer Verwaltungsvorlage, die der Konversionsausschuss vergangene Woche einstimmig beschloss und der diesen Donnerstag auch der Gemeinderat zustimmen dürfte. Zudem soll die Wasserversorgung ausgebaut werden. Beide Maßnahmen kosten zusammen etwa 220.000 Euro.
Diese Summe investieren die Stadträte offenbar gerne, um das Areal mit Leben zu füllen – und größere Veranstaltungen zu ermöglichen: "Wir sind froh, dass beim Airfield endlich Bewegung reinkommt", lobte etwa Stadtrat Werner Pfisterer (CDU), "das bedeutet vor allem auch Hoffnung für die Schausteller." Diese bräuchten nach der schweren Pandemiezeit dringend eine Perspektive. Und auch die Grünen zeigten sich begeistert: "Wir freuen uns sehr, weil das Airfield mit der besseren Infrastruktur dann sicher besser genutzt werden kann", betonte Stadträtin Luitgard Nipp-Stolzenburg. Ihre Fraktion pocht schon lange darauf, mehr Zwischennutzung auf dem Areal zu ermöglichen.
Die Baumaßnahmen sollen möglichst schnell angegangen werden, damit sie abgeschlossen sind, bevor im Frühjahr 2023 die Freiluftsaison beginnt und wieder Veranstaltungen auf dem ehemaligen Flugplatz stattfinden. Wie genau diese aussehen werden und was dort überhaupt möglich ist, will die Stadtverwaltung in den nächsten Monaten gesondert erklären. In der Vorlage nannte sie zwar dezidiert das Freundschaftsfest als Beispiel, machte jedoch auch deutlich, dass der Bund bei allen Aktivitäten auf dem Areal mitreden kann – schließlich gehört die Fläche noch immer dessen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Und die wehrt sich gegen alles, was den Wert ihrer Liegenschaft senkt oder durch größere Baumaßnahmen Tatsachen schafft für eine spätere Nutzung.
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Wie alle ehemaligen Militärflächen ging das knapp 15 Hektar große Airfield-Areal nach dem Abzug der US-Army in den Besitz des Bundes über. Wenn die Stadt dort Veranstaltungen organisiert, muss sie die Fläche anmieten. Langfristig soll das Airfield jedoch in den Besitz der Stadt übergehen und dort etwa ein Landwirtschaftspark entstehen. 2023 soll sich der Gemeinderat mit den weiteren Planungen dazu befassen.



