Wieder kein Deutsch-Amerikanisches-Freundschaftsfest 2022
Die Entscheidung über Ausrichtung 2023 soll in der zweiten Jahreshälfte fallen. Die Freizeitnutzung des Airfields ist für Mitte Juli geplant.

Von Julia Lauer
Heidelberg. 2013 zogen die US-Soldaten aus Heidelberg ab, das Deutsch-Amerikanische Freundschaftsfest ist geblieben – wenn auch mit Unterbrechungen. Zuletzt fand es 2019 statt, dann kam Corona. Seither liegt der Rummel auf Eis, und auch in diesem Jahr wird es keine Neuauflage des Fests geben. "Dieses Jahr wird es nicht mehr stattfinden können", sagte ein Stadtsprecher auf Nachfrage der RNZ. "Ein Fest dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen, erfordert mehr Vorlauf."
Zuletzt war das Airfield als Veranstaltungsort im Gespräch, die Grünen hatten sich für diese Möglichkeit starkgemacht. Hoffnungen, das Fest in diesem Jahr noch auf jener Fläche steigen zu lassen, enttäuschte Stadtkämmerer Wolfgang Polivka jedoch bereits im Mai. Zwei mobile Trafostationen, die man für das Fest und dessen Stromversorgung bräuchte, könne man dort so kurzfristig nicht in Betrieb nehmen, sagte er im Konversionsausschuss. Damit der beliebte Rummel auf dem Airfield stattfinden könnte, wäre neben entsprechender Infrastruktur außerdem eine Abstimmung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) erforderlich, der das Areal des ehemaligen US-Flugplatzes gehört.

Die Bima hat zugestimmt, die Fläche in diesem Sommer an die Stadt zu vermieten, die sie der Stadtbevölkerung an den Wochenenden als zusätzliche Freizeitfläche zur Verfügung stellen will. Der dafür erforderliche Strom lässt sich mit Generatoren erzeugen. Eine "niedrigschwellige Freizeitnutzung" ist auf dem Airfield also demnächst möglich. Darunter versteht die Stadt Gelegenheit zum Skaten oder zum Inlineskaten, zum Radfahren oder zum Picknicken. Konzerte und Partys hingegen sind nicht vorgesehen. Für diese Zwischennutzung wird die Fläche mit Bauzäunen gesichert und mit Toilettenwagen und Mülleimern versehen. Bald soll man sie nutzen können: "Als Eröffnungszeitpunkt streben wir aktuell Mitte Juli an", sagte nun der Stadtsprecher.
Wie aber geht es weiter mit dem Deutsch-Amerikanischen Freundschaftsfest, das schon so häufig den Standort gewechselt hat? Der Schaustellerverband, der das Fest gemeinsam mit "Heidelberg Marketing" ausrichtet, will sich auf Nachfrage nicht zu den Plänen äußern, auch nicht dazu, welcher Ort ihm vorschwebt.
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Vor drei Jahren galt den Schaustellern ein Standort im Heidelberger Süden beim Recyclinghof als Favorit, unter anderem wegen dessen Lage direkt an der vierspurigen Speyerer Straße. Auch das benachbarte Airfield-Gelände und den Paradeplatz in den ehemaligen Campbell Barracks zogen die Schausteller in Betracht. Eine Rückkehr nach Patrick-Henry-Village oder auf den Kirchheimer Messplatz lehnten sie damals ab, vor allem wegen der verkehrsmäßig ungünstigen Lage.
Auch wenn die Standortfrage also noch völlig ungeklärt ist, gibt es für nächstes Jahr Hoffnung, dass das beliebte Fest nach dann drei Jahren Pause wieder stattfinden kann. "Die Entscheidung darüber steht in der zweiten Jahreshälfte an", heißt es vonseiten der Stadtverwaltung.




