Bundesgartenschau Heilbronn

7000 Dauerkarten bereits verkauft

Steinmeier wird Buga 2019 in Heilbronn eröffnen

23.04.2018 UPDATE: 24.04.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Kleiner Vorgeschmack: Auf dem Buga-Gelände blühen Kirschbäume. Foto: Fritz-Kador

Von Brigitte Fritz-Kador

Heilbronn. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am 17. April 2019 die Bundesgartenschau (Buga) in Heilbronn eröffnen und auch die Schirmherrschaft übernehmen. Er setzt damit eine Tradition fort, der sich schon die Bundespräsidenten vor ihm verpflichtet fühlten. Dennoch für Heilbronn ein Grund zur Freude, kam doch die Nachricht fast genau ein Jahr vor der Eröffnung - und zum Start des Vorverkaufs für Dauerkarten, von denen bereits 7000 abgesetzt wurden.

Zum Verkaufsstart gab es ein Fest auf dem Kiliansplatz, zu dem über 1500 Heilbronner kamen. Schon Stunden vor Vorverkaufsbeginn bildeten sich lange Schlangen. Dazu Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas: "Der große Andrang übertrifft meine Erwartungen. Dass die Bürger bereit sind, ein Jahr vor Eröffnung eine Dauerkarte zu kaufen, zeigt, wie hoch die Identifikation mit der Buga 2019 ist."

Jüngst kamen auch etliche positive Signale aus Stuttgart. Die Landesregierung hat immerhin über 60 Millionen Euro, vor allem für städtische Infrastrukturmaßen im Zuge der Buga, locker gemacht. Die Dauerkarte mit der Nummer 1 bekommt Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Der auch für Tourismus zuständige Justiz- und Europaminister, Guido Wolf, hat die Nummer 5. Kalkuliert wird mit dem Verkauf von 38.000 Dauerkarten.

Wo immer im Vorfeld der Buga eine Veranstaltung stattfindet, sind Dutzende von Helfern im Einsatz - Mitglieder des Vereins der Buga-Freunde. Sie verteilen Info-Material und lassen sich als Buga-Führer ausbilden. Ehrenamtliche einzubinden, war mehr als ein psychologisch geschickter Schachzug. Ehrenamt spart auch Geld. Ihre Begeisterung wirkt echt.

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Hier entsteht das höchste Holzhaus Deutschlands

Der hohe Anspruch, mit dem der neue Stadtteil Neckarbogen - als "Stadtausstellung" der Buga - das Wohnen von Morgen zeigen soll, wird nicht ganz erfüllt. So scheitert das fast autofreie Verkehrskonzept. Auch nicht alle Blütenträume der Architekten reiften. Es kamen aber bemerkenswerte hinzu. Während der Buga werden 800 Menschen hier leben - bis 2024 sollen es 3500 sein. Dank der Beauftragung der städtischen Wohnbautochter "Stadtsiedlung" wird eine Quote von 40 Prozent bei gefördertem Wohnraum erreicht. Und es ist nicht alles nur Investorenarchitektur. Es wird auch Raum geben für Inklusionswohnen, neue Nutzungs- und Wohnformen. Zeitlich hinterher ist man noch beim Holzhybridhaus, das mit neuen Geschossen das höchste Holzhaus Deutschlands werden wird - und nicht etwa ein "Luxusdomizil". Hier gibt es Raum für soziale Einrichtungen.

Auch die Bauten zur vorübergehenden Buga-Nutzung sind Projekte der architektonischen Spitzenforschung. Geplant mit der Universität Stuttgart wurde der "bionische Faserpavillion" - optisch eindrucksvoll in zukunftsweisender Leichtbauweise. Oder der bionische Holzpavillon auf der "Sommerinsel", der hier zwischen zwei Seen stehen wird. Die "Sommerinsel" ist das Herzstück der Buga, geplant von Wolfgang Schück vom Büro Loma in Kassel. Er lobt die mutigen Auftraggeber in Heilbronn, die "akademische Fachjurys mit ihrer ängstlichen Geschmackssicherheit und ihren biederen Formalismen" ausblenden konnten.

Weder Stadt noch Buga-Geschäftsführung hatte eine reine "Blümlesschau" vorgeschwebt, obwohl es reichlich blühen wird. Allein sechs Regionengärten auf über 8000 Quadratmetern gestalten Mitglieder des Landesverband der Gärtner. Herausragend ist das Thema Wasser: Teile des 40 Hektar großen Geländes waren früher Hafen. Neben den beiden Seen auf dem Gelände werden die neugestalteten Uferzonen eine Aufenthaltsqualität bieten, wie man sie so in Heilbronn noch nicht hatte. Angesichts dessen, was der Stadt "blüht", hat sich schon lange niemand mehr über die Buga-Kosten in Höhe von 148 Millionen Euro ausgelassen.

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