Diese Müll-Spuren hat die Silvesternacht hinterlassen
Die dunkle Seite der Böllerei - Müllproblem in Kleingärten
Dossenheim. (bmi) Raketenstöcke, Böllerreste, Papierfetzen, Glasscherben und Plastikmüll: Die Spuren der Silvesternacht sind auf dem Wanderweg am Waldsberg und den angrenzenden Kleingärten am Neujahrsmorgen unübersehbar. Wieder einmal. Und wieder einmal ist es Ann-Katrin Fallenbüchel, die über Stunden den Müll aufliest.
"Das sieht hier leider jedes Jahr so aus", erzählt die 28-Jährige der RNZ. Früher hätten die Gartenbesitzer an Neujahr gemeinschaftlich die Hinterlassenschaften der unbekannten "Feuerwerker" beseitigt. "Die anderen sehen es seit ein paar Jahren nicht mehr ein." Sie kann das Aufräumen nicht lassen, vor allem ihrer Tiere wegen.
Denn Fallenbüchel betreibt Landschaftspflege und unterhält mit ihrem Lebenspartner Lukas Briante eine Wanderschäferei mit zehn Tieren. Rund zwei Drittel der Weinberge und Kleingärten am Dossenheimer Ortsrand Richtung Heidelberg weiden die Schafe ab. Nach dem Motto: Kostenloser Rasenmäher gegen kostenloses Futter.
Plastikmüll und Glasscherben sind dagegen eine Gefahr für die Schafe. "Wir finden teils ein halbes Jahr später noch Müll auf den Weideflächen", betont die Dossenheimerin. Damit das 2020 nicht so ist, hatte sie auf dem Weg alle 20 Meter mit Schildern auf das Böller- und Feuerwerksverbot im Schutzgebiet hingewiesen – vergeblich.
"Wenn alles missachtet wird, dann weiß ich auch nicht mehr weiter", meint Fallenbüchel. Nun hat sie sich an das Ordnungsamt gewandt. Für nächstes Silvester steht eine Wegsperrung im Raum. Fallenbüchel: "Das wäre ein Weckruf, andererseits fände ich es auch traurig, schließlich ist die Aussicht hier wunderschön und es würden alle bestraft werden."