Hintergrund Hoffenheim

20.09.2020 UPDATE: 20.09.2020 20:50 Uhr 53 Sekunden

Freund offener Worte

Andrej Kramaric ist Hoffenheims Rekordtorschütze, vielleicht der Beste, der jemals das TSG-Trikot getragen hat – und er ist ein Freund der offenen Worte. Einen Appell wie am Samstag, besser spielen und mehr trainieren zu müssen, haben auch Hoeneß’ Vorgänger Julian Nagelsmann und Alfred Schreuder bereits erlebt: Im Mai 2019 hatte der Kroate die vielen Systemwechsel innerhalb eines Spiels kritisiert. "Ich liebe Julian, aber das sind zu viele Fehler von draußen", motzte Kramaric. Im vergangenen Dezember traf es Alfred Schreuder. "Offensichtlich brauchen wir mehr taktische Vorbereitung. Im Kopf wie in den Beinen", schimpfte der Vizeweltmeister nach einem 1:1 in Düsseldorf. Wir meinen: Gut so – wer Leistung bringt, darf auch mal den Mund aufmachen.

Mann mit goldenem Händchen

Die Erlebnisse mögen noch Luft nach oben haben, aber die Ergebnisse passen. Zwei Siege aus zwei Spielen, so die makellose Bilanz von Sebastian Hoeneß, der in Köln mit seinen Wechseln ein goldenes Händchen bewies. Nicht etwa wegen denen, die er ins Spiel brachte. Sondern vor allem, weil er Andrej Kramaric nicht herausnahm. Geplagt von Leistenbeschwerden, stand ein Einsatz des 29-Jährigen lange auf der Kippe. Zumal aufgrund der Verletzungshistorie des Topstürmers Vorsicht geboten ist. Ihn nach zwei Toren frühzeitig vom Feld zu holen, lag nahe. Reichlich offensive Alternativen saßen auf der Bank. Hoeneß hatte aber das richtige Gespür: Nicht auszudenken, wäre Kramaric in der entscheidenden 92. Minute nicht mehr auf dem Platz gestanden ... nb