Hintergrund - Flüchtling

25.05.2022 UPDATE: 25.05.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden

"Das Thema ,Flucht und Migration‘ infolge des Ukraine-Kriegs hat uns alle überwältigt", sagte Manfred Schärpf im Rahmen der Infoveranstaltung. Der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine sei die am schnellsten wachsende Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg. Deutschland habe von Ende Februar bis Mitte Mai 730.000 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert.

Außerdem hatte Schärpf noch weitere Zahlen und Fakten für den Neckar-Odenwald-Kreis mit im Gepäck:

> Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge: Zuweisung über die Landeserstaufnahmeeinrichtungen: 57; Selbstständige Anreise, Zugang über private Initiativen: ca. 1200; Personen in vorläufiger Unterbringung: 321; privat untergebrachte Personen: 749; Personen, die einen Wechsel in die vorläufige Unterbringung anstreben: 110. Aktuell gebe es 184 Flüchtlinge mehr, die zusätzlich zu den dem Landkreis zugewiesenen aufgenommen werden müssten. Deshalb seien weitere Gemeinschaftsunterkünfte geplant.

> Gemeinschaftsunterkünfte: Bis Dezember dieses Jahres geht man von einer Belegung von über 500 Plätzen aus. Zu den bestehenden Unterkünften in Hardheim und Auerbach (258 Plätze) sowie in Neckarelz (60) kommt ab Montag eine Unterkunft in Schwarzach (40) hinzu. Außerdem im Laufe des Jahres noch eine Gemeinschaftsunterkunft in Osterburken in der Industriestraße (40) sowie in Adelsheim am Friedrich-Gerner-Ring (100). Letztere soll im August betriebsbereit sein.

> Gemeinschaftsunterkunft in Buchen: Diese ist für 70 Flüchtlinge ausgelegt. Neben Duschen, Toiletten und Küchen gibt es einen Gemeinschaftsraum mit einer Fläche von 44 Quadratmetern. Vorgesehen sind zudem 35 Zimmer, die doppelt belegt werden. Vor Ort gibt es noch eine Unterkunftsleitung, eine Sozialbetreuung, einen Hausmeister und einen Security-Mitarbeiter. Der Erstbezug soll im Herbst erfolgen. Die Mietdauer der Modulanlagen ist zunächst auf zwei Jahre beschränkt mit einer Option auf Verlängerung.

> Ehrenamtliche Unterstützung: Dies sei ein wichtiger Punkt, so Schärpf. Der Arbeitskreis Asyl in Buchen habe schon wertvolle Arbeit geleistet. Ein wichtiger Baustein sei die Vermittlung von Grundkenntnissen der deutschen Sprache. Hier könne jeder aktiv werden. Besonders betonte Schärpf das Projekt "Geflüchtete helfen Geflüchteten". Helfende mit eigener Migrations- und insbesondere Flüchtlingsgeschichte könnten hier wirkungsvolle Hilfe leisten. ahn