Hintergrund Malsch Verkehrssicherheit
Einfache Lösungen gehen meist nicht
Immer wieder hatte die Gemeinde Malsch Ideen, wie man die Verkehrssicherheit für Fußgänger erhöhen könnte: etwa durch aufgemalte Fußabdrücke auf der Friedhofstraße. So sollten Autofahrer darauf hingewiesen werden, dass zwischen der verlängerten Kirchgasse und der Schulstraße viele Grundschüler die Straße überquerten. Doch weil die Fußabdrücke in der Straßenverkehrsordnung nicht vorgesehen sind, mussten sie wieder entfernt werden.
"Ich habe den Eindruck, dass die auf verlorenem Posten stehe, weil pragmatische Lösungen nicht umzusetzen sind, weil Paragrafen dagegen stehen", sagte Bürgermeisterin Sibylle Würfel bei der Abschlussveranstaltung des Fußverkehrschecks. Jahr für Jahr habe sich Malsch deshalb beim Fußverkehrscheck des Landes beworben, um durch ein Planungsbüro Vorschläge zu erhalten.
Doch selbst die Vorschläge der Fachleute stießen nicht immer auf Gegenliebe der Straßenverkehrsbehörde, die einen Vertreter in die Zehntscheuer entsandt hatte: So sind Sitzquader aus Stein nach dessen Meinung nicht geeignet, um die Schulstraße in der Mitte zu sperren und sie zu zwei Sackgassen zu machen und so den Schleichverkehr zu verdrängen. Er wies auf die Verantwortung der Straßenverkehrsbehörde hin: Wer hafte, wenn ein Radfahrer gegen die Quader fahre, stürze und sich verletze? Stattdessen könnte aber eine Schranke den gleichen Effekt erzielen. "Der Straßenraum gehört allen", benannte Würfel das Problem.
Bei den in Malsch gewünschten Fußgängerüberwegen sei das Problem, dass laut den Vorschriften eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen und Fußgängern innerhalb einer Stunde queren müssten. Auch wenn das Land die Anzahl der Fußgänger reduziert habe, bleibe dies eine Hürde. Ebenso widersprüchlich: Das Land fördere zwar Verschwenkungen von Fahrbahnen, um den Verkehr zu verlangsamen. Dies stehe aber konträr zur Straßenverkehrsordnung: Demnach muss auf klassifizierten Straßen – also Kreis-, Landes- oder Bundesstraßen – der Verkehr fließen können.