Hintergrund - Das Nationale Begleitgremium

Das Nationale Begleitgremium

29.10.2017 UPDATE: 01.11.2017 06:00 Uhr 52 Sekunden

"Wir müssen die Endlagersuche so betreiben, das Menschen, die dann konkret in diesem Bereich wohnen, sich mit dem Ergebnis auch arrangieren können." Foto: Sebastian Kahnert

Das Nationale Begleitgremium

In Deutschland wird seit dem 4. September offiziell ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll gesucht. Dafür wurden die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und das Nationale Begleitgremium (NBG) gegründet. Letzteres soll bei der sensiblen Standortsuche für den strahlenden Abfall zwischen Öffentlichkeit und Politik vermitteln. Außerdem soll es versuchen, "durch Fachwissen und Neutralität Vertrauen zu vermitteln, den Prozess der Standortauswahl zu erklären und schlichtend zwischen verschiedenen Akteuren aktiv zu werden", wie das NBG seine Aufgabe selbst beschreibt.

Es nahm seine Arbeit vor knapp einem Jahr auf und besteht aus bisher neun Mitgliedern. Sechs sind "anerkannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens", die von Bundestag und Bundesrat berufen wurden. Unter anderem sitzt der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer in dem Gremium, der auch den Vorsitz führt. Außerdem dabei sind drei sogenannte Zufallsbürger - zwei Frauen und ein Mann -, die in einem komplizierten Verfahren ausgewählt wurden. Bis Mitte kommenden Jahres soll das NBG von neun auf 18 Mitglieder aufgestockt werden.

Mindestens eine Million Jahre lang soll der strahlende Abfall unter der Erde so sicher wie möglich lagern. Bei der Suche spielen geologische Kriterien wie der Untergrund oder Erdbebengefahr eine Rolle, aber auch die Nähe zu Städten. Die Neuaufstellung der Suche soll den jahrzehntelangen Streit um den Salzstock Gorleben beenden, der lange als Standort für ein Endlager gegolten hatte. Im Jahr 2031 soll die Suche beendet sein.