Stanislawski: "Ein sehr herzlicher Empfang!"

Holger Stanislawski über seinen Start bei 1899 Hoffenheim    

24.06.2011 UPDATE: 24.06.2011 06:17 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden
Stanislawski: "Ein sehr herzlicher Empfang!"

Holger Stanislawski über seinen Start bei 1899 Hoffenheim

Jetzt ist er da, der neue Sympathie- und Hoffnungsträger im Kraichgau. Holger Stanislawski hat die Trainingsarbeit in Hoffenheim aufgenommen und wurde am Mittwoch von rund 400 Fans frenetisch mit Beifall beklatscht. Der einsetzende Platzregen hatte zunächst noch einen größeren Zuschauerstrom zum Dietmar-Hopp-Stadion verhindern wollen, doch just als der erste Ball über den Platz flog, öffnete sich die schwarze Wolkendecke und Sonne lugte hervor.

Glück gehabt! Denn nach dem Training kommentierte Stanislawski: "Erstmal bin ich mit dem Gefühl hergefahren, besseres Wetter zu erleben. Aber in Hamburg ist das Wetter deutlich besser, deshalb habe ich überlegt, meinen Vertrag wieder aufzulösen." Nur ein Scherz! Mit dem besseren Wetter strömten auch zahlreiche Fans ins Dietmar-Hopp-Stadion, sodass am Ende rund 800 Blau-weiße nach fast zweistündiger Trainingseinheit, ihre Stars beklatschten und nach Autogrammen fragten.

Für Stanislawski ein gelungener Auftakt: "Es war ein lockerer Einstieg mit sehr viel Fußball und für die Zuschauer auch Fußball-Tennis. Es war ein sehr herzlicher Empfang. Ich fühle mich sehr gut aufgenommen - ich hoffe, das bleibt so." Und der neue Coach vermittelte gleich, in welche Richtung er seine Fan-Beziehung ausbauen will: "Es ist wichtig, dass wir versuchen, die Zuschauer mitzunehmen. Wir werden nicht jedes Spiel gewinnen und Fehler machen, aber wir wollen das Gefühl vermitteln, dass wir Spaß am Fußball haben und viel dafür arbeiten. Ich glaube, dass da etwas Gutes entstehen kann."

Aber natürlich ging es nicht nur darum, das Umfeld, sondern vor allem auch die Mannschaft endlich kennenzulernen. Knapp 30 Tage liegen zwischen Stanislawskis erstem Aufenthalt im Kraichgau und seiner Wiederkehr. Urlaub fiel in dieser Zeit flach. "Wir haben in den letzten Tagen schon mit den Hufen geschart und uns 20 Stunden am Tag Gedanken gemacht, was man alles ausarbeiten muss", gab Stanislawski zu. "Ich hatte nicht die Ruhe, in Urlaub zu fahren. Ich war durchgehend in Hamburg und habe auch schon Dinge vorbereitet. Ich wollte die neue Aufgabe im Vorfeld vernünftig vorbereiten. Es gibt mit Trainingsprogrammen und Zielen viele Möglichkeiten, Stunden vor dem PC zu verbringen. Jetzt fühlen wir uns wohl und stehen da, wo wir am liebsten stehen: auf dem Platz. Ich denke, dass wir die nächste Zeit sehr genießen werden. Mit den Jungs hat es mir viel Spaß gemacht. Ich konnte sehr viele gute Dinge erkennen und habe jetzt den ersten Eindruck von jedem Spieler. Das macht Lust auf mehr. Wir finden eine sehr gute und sehr hungrige Mannschaft."

Seit Samstag sind "Truller und ich hier unten", so Stanislawski weiter. Viele Gespräche standen auf dem Programm, das Kennenlernen und Organisationsaspekte. "Als erstes habe ich meinen Schrank eingeräumt", berichtet der Trainer über seine Ankunft im Trainingszentrum der TSG. Ein Zuhause hat der Hamburger noch nicht gesucht. "Die komplette Vorbereitung wohnen wir im Hotel und werden in der ersten Zeit sowieso sechzehn oder mehr Stunden am Trainingszentrum sein. Wir gehen nur zum Schlafen ins Hotel. Nach der Vorbereitung werden wir die Zeit finden, uns hier ein lauschiges Plätzchen zu finden."

Einen Kulturschock beim Umzug von der Millionenmetropole in den Kraichgau befürchtet Stanislawski nicht: "Für mich ist es eine ganz, ganz tolle Gegend. Ich habe auch in Hamburg nicht permanent das Kulturprogramm genossen und bin in die Stadt gefahren. Genauso wird es hier auch laufen. Auch zuhause war ich niemand, der den Trubel gesucht hat, sondern der diese paar Stunden in Ruhe genossen hat. Das kann ich hier ganz gut. Ansonsten kriegen wir hier auch alles, was das Herz begehrt. Wir leben ja hier nicht in den 40ern. Hamburg hat einfach ein paar mehr Einwohner, ein paar mehr Ampeln und Straßen, sonst nichts." Aber einen Sympathie- und Hoffnungsträger weniger...

     

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