So viel Oranje steckt WIRKLICH in der TSG

1899 Hoffenheim rückt näher an die holländische Schule heran - welche Ansätze man schon sah und welche noch kommen sollen

01.02.2011 UPDATE: 01.02.2011 14:09 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden
So viel Oranje steckt WIRKLICH in der TSG

1899 Hoffenheim rückt näher an die holländische Schule heran - welche Ansätze man schon sah und welche noch kommen sollen

1899 Hoffenheim wird Orange - so viel war schon nach der Verpflichtung von Ryan Babel und Edson Braafheid vergangene Woche klar. Doch wie viel holländischer Fußball steckt wirklich in der TSG? Und liegt es nur an Babel und Braafheid, oder haben sich mit Trainer Marco Pezzaiuoli noch weitere Aspekte geändert?

Fakt ist, die TSG wird Oranje. Co-Trainer Marcel Lucassen ist, laut Manager Ernst Tanner "überzeugter Holländer". Und auch Chef Marco Pezzaiuoli hat holländische Wurzeln, sein Vater stammt aus den Niederlanden. Mit Ryan Babel stand einer der beiden Niederländer schon gegen Schalke schon in der Startelf. Trainer Pezzaiuoli lobt: "Zwei Spiele in einer Woche nach zwei Monaten Pause ist für einen Spieler schwer. Aber er hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und die Torchancen gut vorbereitet."

Der zweite Holländer, Edson Braafheid, saß gegen Schalke nur auf der Bank. "Bei einem Abwehrspieler sind ein paar Trainingseinheiten mehr benötigt, um die Abstimmung und die Abläufe kennen zu lernen", erklärt Pezzaiuoli. "Wichtig war, dass er beobachten konnte, wie wir spielen. Das habe ich ihm in der indiviuellen Sitzung und auf Video schon gezeigt. Diese Woche Training ist gut, um ein Kandidat für den Kader oder die Anfangsformation zu sein."

Doch nicht nur die drei(einhalb) Holländer bringen Farbe hinein in die blau-weiße TSG. Es wird sogar holländisch geredet - wenigstens mit Ryan Babel, der noch kein Deutsch spricht. Pezzaiuoli: "Ein paar Wörter haben wir schon gewechselt, aber generell spreschen wir Englisch und Deutsch, damit er die Sprache schnell lernt."

Gegen Schalke waren sogar die Trikots der TSG orange. Das soll aber nicht mehr so oft vorkommen, verspricht Pezzaiuoli lachend: "Es soll ja Hoffenheim bleiben und auch die blaue Farbe als Identifikation des Vereins. Das war nicht meine Idee, sondern eine Notsituation.  Wir konnten gegen Schalke keines unserer Trikots anziehen."

Doch was hat sich außer den augenscheinlichen Dingen bei der TSG noch in Richtung Oranje verändert? "Das Positionsspiel ist eine Parallele", so Pezzaiuoli. Wichtig ist dabei,"dass jeder Spieler weiß, das man anspielbar sein soll und dass jeder weiß, wie er zum Ball zu stehen hat."

Schon Luis van Gaal ließ während seiner Zeit bei Ajax Amsterdam dieses Konzept trainieren. Die Spieler sollten immer in Dreiecken zum ballführenden Spieler stehen und sich nicht etwa hinter einem Gegenspieler verstecken. Ziel: Es sollten immer mindestens zwei Anspielstationen frei sein. 

So oder so ähnlich mag es sich Marco Pezzaiuoli auch angesehen haben, als er drei Jahre lang in Amsterdam lebte und wohnte. "Ich war damals schon beim DFB. Es war die Übergangszeit, als ich aus Asien zurück kam." Das war allerdings schon knapp zehn Jahre nach van Gaal. "Ten Cate war damals Trainer", erinnert sich Pezzaiuoli. Das System freilich änderte sich kaum und setzte sich bis zur holländischen Nationalelf durch. 

Viel Laufarbeit ist dabei nicht unbedingt gefordert, "eher Köpfchen und Spielintelligenz", so Pezzaiuoli. "Die Kunst ist zu erkennen, wo man hin muss. Das ist typisch für die Holländer", so Pezzaiuoli. Auch im Spielsystem gibt es, allerdings schon länger, Parallelen. Wie die TSG, so spielen auch die Holländer häufig im 4-3-3-Verbund mit schnellen Außenstürmern.

Die TSG wird Oranje! Eins ist nach vier Wochen Pezzaiuoli aber auch klar: abgeschlossen ist der Prozess, wenn es nach dem Trainer geht, noch lange nicht: "Wir müssen das eigene Spiel mit Ball noch optimieren. Da hatten wir zu viele Ballverluste und wir müssen unsere Torchancen besser nutzen."

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