Rangnick gegen seinen Vorgänger
Am Sonntag tritt Hoffenheim beim deutschen Meister VfL Wolfsburg an und trifft auf einen alten Bekannten
Am Sonntag tritt Hoffenheim beim deutschen Meister VfL Wolfsburg an und trifft auf einen alten Bekannten
Lorenz-Günther Köstner ist im Kraichgau nicht mehr allen Fußballlfans ein Begriff. Der Interimstrainer des VfL Wolfsburg war 2006 Ralf Rangnicks Vorgänger bei 1899 Hoffenheim. Satte vier Monate betreute er die TSG ehe er wieder gehen musste. Rangnick macht das Aufeinandertreffen nichts aus, bei seinem Gegenüber auf der Trainerbank ist er sich nicht so sicher. "Ich weiß nicht, ob es ihm etwas ausmacht. Aber ich bin sicher, dass sie auf jeden Fall versuchen zu gewinnen", brach der Hoffenheim-Coach das Verhältnis der beiden Klubs auf die sportliche Ebene herunter.
Da sieht es für die Kraichgauer nicht so rosig aus. Verteidiger Josip Simunic ist wegen seiner 10. Gelben Karte gesperrt, die Alternativen Jaissle und Vorsah fallen noch Wochen aus. Einziger verbliebener Innenverteidiger ist Kapitän Per Nilsson, der ebenfalls in den vergangenen Wochen mit Problemen am Innenband im linken Knie zu kämpfen hatte. Fraglich ist zudem Tobias Weis wegen einer leichten Grippe.Im Sturm reicht es bei Stürmer Chinedu Obasi nach seiner Sprunggelenksverletzung noch nicht für die erste Elf, Rangnick kann sich aber einen Einsatz über "30, vielleicht auch 40 Minuten" beim Nigerianer aber schon vorstellen. Auf den Angreifern lastet in diesem Spiel ein besonderer Druck.
Vedad Ibisevic wurde nach Eigensinnigkeiten in der vergangenen Woche heftig kritisiert und beim Heimspiel gegen Freiburg vorzeitig ausgewechselt. Eine Entschuldigung wollte Trainer Rangnick vom Stürmer aber nicht hören: "Wir sind hier doch nicht bei den Pfadfindern." Stattdessen soll Ibisevic im Spiel zeigen, dass er auch mannschaftsdienlich spielen kann. Die anhaltende Diskussion um den Wechsel von Stuttgarts Stürmer Cacau in den Kraichgau wegen der obendrein anhaltenden Sturmflaute (erst 8 Tore in der Rückrunde, Ibisevic ist seit 4 Spielen ohne Tor) dürfte dem Bosnier wenig bei der Findung seines Selbstvertrauens helfen.
Entgegen kommt den Kraichgauern dafür, dass sie auswärts antreten können. Zwar hagelte es im vergangenen Jahr die bisher höchste Niederlage der Vereinsgeschichte in Wolfsburg (damals 0:4), in diesem Jahr tun sich die Kraichgauer in der Fremde aber deutlich leichter als zu Hause in Sinsheim.
"Wolfsburg muss versuchen so viele Punkte wie möglich zu holen um noch sechster in der Tabelle zu werden. Deshalb werden sie auf Sieg spielen und das muss für uns kein Nachteil sein", deutet Rangnick die zuletzt bewährte Auswärts-Konter-Taktik der Hoffenheimer an. Wie gegen Nürnberg und Berlin wollen die Kraichgauer tief stehen, gut verteidigen und dann schnell kontern. Ob das gegen den Meistersturm Dzeko, Grafite und Co reicht um zu bestehen zeigt sich am Ostersonntag ab 15.30 Uhr.