Ex-Hoffenheimer Ba macht den Guttenberg
Hoffenheims ehemaliger Stürmer schießt sich weiter auf die TSG ein
Hoffenheims ehemaliger Stürmer schießt sich weiter auf die TSG ein
Sie sitzen beide im Ausland, sprechen zurzeit nur noch Englisch und beschäftigen sich auf ihre ganz eigene Art mit ihrer Vergangenheit. Demba Ba und Karl Theodor zu Guttenberg haben mehr gemeinsam, als mindestens einem von beiden lieb sein dürfte. Via Zeitungsinterviews meldeten sich beide jüngst zu ihrer Vergangenheit zu Wort, Guttenberg in der "Zeit", Ba im "kicker".
Mit einem ordentlichen Schuss Guttenberg'scher Arroganz konnte es Ba nicht lassen, noch einmal eine Salve in Richtung seines Ex-Klubs abzufeuern. "Dass ich dann für 900 000 Euro verscherbelt wurde, zeigt, dass der Verein keine großen Stücke mehr auf mich hielt", klagt Ba, verschweigt aber, welche Alternativen es für einen Stürmer gibt, der damals gerade mit Pauken und Trompeten durch einen Medizin-Check gerasselt war. Weil er nach dem Abstieg West Ham Uniteds bereits nach einem halben Jahr zu Newcastle weiterzog, schaute die TSG finanziell in die Röhre.
Auch seinen Streik, der ihn letztlich zu West Ham United brachte, beleuchtet Ba nicht als Verfehlung: "Tanner weiß genau, was er mir in seinem Büro gesagt hat, nämlich dass ich bei einem akzeptablen Angebot gehen könne. Er hatte das aber innerhalb von 24 Stunden vergessen. Denn am nächsten Tag kam das Angebot rein." Ba habe sich von seinem Klub "veräppelt" gefühlt. "Ich habe nichts Böses getan." Tatsächlich überprüfbar sind diese Behauptungen, die Ba auch bereits im Januar via "kicker" aussendete, nicht. Der Verein dementierte damals die Version. Nach Bas unsäglichem Verhalten im Sommer 2009, als er trotz bestehenden Vertrags zum VfB Stuttgart wechseln wollte, fällt es jedenfalls schwer, dem Stürmer Glauben zu schenken.
Für die meisten Hoffenheim-Fans ist Ba (im Gegensatz zu Guttenberg, der in Deutschland weiter hohe Sympathiewerte genießt) inzwischen ein rotes Tuch. Für einige Spieler offenbar nicht. Ba: "Mit einigen Spielern wie Obasi und Sigurdsson spreche ich regelmäßig. Auch mit der medizinischen Abteilung bin ich in Kontakt." Über die jüngste Entwicklung des Vereins sei Ba "traurig". An eine Versöhnung mit Ernst Tanner glaubt er dagegen nicht.