Juniorchef der "Weißen Flotte" rüstet SpVgg Neckarsteinach auf
Der 33-Jährige nimmt mit hochkarätigen Neuzugängen Kurs Richtung Aufstieg. Er kickt selbst noch mit.

Von Wolfgang Brück
Heidelberg/Neckarsteinach. In Neckarsteinach hat Florian Hofstätter große Pläne. Der 33-jährige Juniorchef der "Weißen Flotte" in Heidelberg mit Flaggschiff Königin Sylvia steuert die Kreisliga, besser noch die Landesliga, an. Der aufgerüstete Kader der SpVgg hat Kreisliga-Niveau.
"Wie Königin Silvia Neckarsteinach jubeln lässt", könnte es also bald heißen. Doch was hat die 80-jährige Monarchin aus Heidelberg, die den Schweden-Gustav bei den Olympischen Spielen 1972 in München kennenlernte – sie war Hostess – mit den Fußballern aus der Kreisklasse C zu tun?
Die Antwort: Florian Hofstätter, der Ende des Monats das Unternehmen seines Vaters Karl übernehmen wird, gehört neben den Szene-Lokalen "Pier IV" und "Bianco" auch die "Weiße Flotte", deren Flaggschiff die "Königin Silvia" ist. Der 33-jährige studierte Hotel-Manager beschloss, seinem Heimatverein "was Gutes zu tun". Er hat Trainer Steffen Dispan – er ist gerade Vater eines Sohnes mit dem schönen Namen Lukas geworden – eine Mannschaft ermöglicht, die mindestens zwei Klassen höher, in der A-Klasse, mitspielen könnte.
Königstransfer ist Rick Wulle. Der ehemalige Zweitliga-Torwart des SV Sandhausen wird nach seinem Griechenland-Urlaub im Pokalspiel gegen den Kreisligisten VfB Rauenberg am Sonntag (17 Uhr) seine Pflichtspiel-Premiere feiern. Gegen Rauenberg könnte dann einiges los sein. Der Gast mit Ex-Profi Nico Hillenbrand gilt als einer der Aufstiegsfavoriten in der Kreisliga. Nach einem früheren Derby im Steinachtal wurden die Torpfosten abgesägt. Bis jetzt stehen sie noch.
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Die Testspiele der SpVgg waren vielversprechend. Der 30-jährige Ziegelhäuser, der vom Torwart zum Offensivspieler umsattelte, erzielte gegen die höherklassigen Dilsberg I/Bammental II (4:4), Neckargemünd (4:2) und den VfB Wiesloch (0:3) mit dem Neckarsteinacher Yavuz Aktas auf der Trainerbank drei Tore und bereitete weitere drei vor.
Neben dem stürmenden Torwart kamen weitere zehn Neue: Marvin Alexa vom Regionalligisten FC-Astoria Walldorf, der bei Bayer Leverkusen und dem SV Sandhausen ausgebildet wurde, Niklas Ernestus, der Landesliga-Erfahrung aus St. Ilgen und Neuenheim mitbringt, die Rückkehrer Malon Weiher und Marvin Gärtner vom Kreisligisten VfL Heiligkreuzsteinach, Eric Jansen von Walldorf II, Moritz Hütter und Jakob Streich aus der Walldorfer Jugend, Paul Dorando von der SG Dielheim, Simon Augustin vom TSV Handschuhsheim und Felix Bayer aus dem eigenen Nachwuchs.
"Es zählt nur der Aufstieg", sagt Florian Hofstätter. Der smarte Jung-Unternehmer, der als Innenverteidiger selbst noch mitspielt, weiß: Alles andere wäre unglaubwürdig.