Claudia Felden will Oberbürgermeisterin werden
Am 24. März wird ein neues Stadtoberhaupt gewählt. 2008 war Felden schon einmal angetreten.

Leimen. (luw) Paukenschlag am Freitagabend: Um 19.04 Uhr gab Bürgermeisterin Claudia Felden ihre Kandidatur bei der Leimener Oberbürgermeisterwahl am 24. März 2024 bekannt. Was viele schon vermutet hatten, machte die 62-jährige FDP-Politikerin per Mitteilung offiziell.
Dabei betonte sie: Für ihre Entscheidung "keine Rolle gespielt" habe die im Oktober erfolgte Ankündigung des 2016 gewählten und amtierenden Oberbürgermeisters Hans D. Reinwald (CDU), im nächsten Frühjahr nicht wieder anzutreten.
Vielmehr habe sie schon lange vor dem Bekanntwerden von Reinwalds Rückzug über eine Kandidatur nachgedacht, sagte sie auf Nachfrage der RNZ. "Ich hatte diese Woche Urlaub und bin mit meinem Mann in Klausur gegangen", so Felden. Die Entscheidung der Mutter dreier erwachsener Kinder sei in der Familie "einstimmig" ausgefallen.
Die Nachricht über Reinwalds Nicht-Kandidatur habe lediglich die Bekanntgabe ihrer Bewerbung beschleunigt. "Ich wurde immer wieder angesprochen, was natürlich den Druck erhöht hat", sagt Felden dazu.
Felden hatte bereits 2008 für das OB-Amt kandidiert und dabei gegen den damaligen Amtsinhaber Wolfgang Ernst (SPD) verloren. Seit 2012 ist die Diplom-Wirtschaftsmathematikerin als Bürgermeisterin im Rathaus tätig und zuständig für die Stadtwerke sowie das Finanzdezernat, in dem sie den städtischen Haushalt verantwortet. Zu Beginn leitete sie das Bauamt und seit 2018 das Ordnungsamt. Dienstvorgesetzte ist sie nach eigenen Angaben aktuell von insgesamt etwa 150 Mitarbeitern.
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Stadtverwaltung und kommunalpolitische Baustellen kenne sie bis ins Detail, betont sie: "Wir alle wissen, wie wichtig dies angesichts unserer derzeitigen schwierigen Umstände ist". Damit meint Felden vor allem das "Chaos beim geplanten Treffpunkt Leimen samt Parkdeck und Schulhof", im Stadtteil St. Ilgen die "längst beschlossene Ganztagsgrundschule" und in Gauangelloch die "überfällige Ortskernsanierung".
Um all dies zügig und konsequent in die Tat umzusetzen, will sie im Fall ihrer Wahl im Rathaus eine "neue Arbeits- beziehungsweise Führungskultur sowie Informationspolitik" einführen. Als "absolutes Muss" nennt Felden die Besetzung von längst beschlossenen Arbeitsstellen, aktuell insbesondere zur Stärkung des Ordnungsdiensts und des Bauamtes.
In Leimen wohnt Felden mit ihrem Mann seit 1986. Vor Ort politisch aktiv wurde sie schon drei Jahre später mit der Gründung des FDP-Ortsverbands, 1999 zog sie in den Gemeinderat ein. Sie war Fraktionsvorsitzende und ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters.
Dies endete, als sie 2012 ihr jetziges Amt als Bürgermeisterin antrat. In den Kreistag wurde sie 2009 gewählt, wo sie seit 2010 Vorsitzende der FDP-Fraktion ist. Felden betont, dass sie Leimen "von Herzen verbunden" sei, sie erfahre immer wieder, dass die Menschen ihr vertrauen und sie zeigt sich überzeugt davon, "in dieser Zeit genau die Richtige zu sein".
Übrigens: Bei der letzten OB-Wahl 2016 bekam sie 670 Stimmen und damit 5,6 Prozent der Stimmen – und das, obwohl sie gar nicht angetreten war.
Update: Freitag, 3. November 2023, 20.02 Uhr