Hans Reinwald ist der künftige Chef im Leimener Rathaus

Der 47-jährige CDU-Kandidat ließ schon gestern alle Mitbewerber weit hinter sich

13.03.2016 UPDATE: 14.03.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Da strahlen der Wahlsieger Hans Reinwald und seine Frau Kerstin, die mit den Kindern nach Leimen gekommen waren: OB Wolfgang Ernst (l.) gratulierte zum Wahlsieg, ebenso Bürgermeisterin Claudia Felden (r.). Foto: Geschwill

Von Alexander Werschak und Thomas Frenzel

Leimen. Die Auszählung der ersten Wahllokale am gestrigen Sonntagabend machte es eindeutig: Die Wahl des künftigen Oberbürgermeisters von Leimen wird schon im ersten Wahlgang entschieden. Und der Gewinner heißt Hans Reinwald. Und für alle, die das nicht glauben wollten, verkündete es der amtierende SPD-OB Wolfgang Ernst um 20.55 Uhr vom Balkon des historischen Rathauses: Hans Reinwald bekam 65,2 Prozent aller gültigen Stimmen.

Die späte Bekanntgabe hatte einen gewichtigen Grund: Bevor sich die Leimener an ihre eigene Wahl machen durften, mussten sie die Landtagswahl auszählen. Deren Wahlbeteiligung beflügelte zwar auch das Mitmachen bei der OB-Wahl. Inhaltlich hatte sie aber überhaupt nichts mit dem lokalen Geschehen zu tun.

Hintergrund

Die Bürger der Großen Kreisstadt haben gewählt. Bei den ersten Zahlen sind in Klammern die Ergebnisse des zweiten Wahlgangs der OB-Wahl von 2008 vermerkt. Damals waren OB Wolfgang Ernst und Claudia Felden gegeneinander angetreten.

Wahlberechtigte:

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Die Bürger der Großen Kreisstadt haben gewählt. Bei den ersten Zahlen sind in Klammern die Ergebnisse des zweiten Wahlgangs der OB-Wahl von 2008 vermerkt. Damals waren OB Wolfgang Ernst und Claudia Felden gegeneinander angetreten.

Wahlberechtigte: 21.049 (19.372)
Wähler: 12.449 (8242)
Wahlbeteiligung: 59,2 % (42,55 %)
Ungültige Stimmen: 4,0 %

Von gültigen Stimmen entfielen auf:

Hans Reinwald (CDU):
7792 (65,2 %)

Sahin Karaaslan (Grüne):
1765 (14,8 %)

Christa Foß (parteilos):
1666 (13,9 %)

Sonstige:
724 (6,1 %)

darunter Claudia Felden (FDP):
670 (5,6 %)

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Ganz im Gegenteil: Reinwald, der CDU-Bürgermeister aus Graben-Neudorf, verwies seinen Grünen-Mitbewerber Sahin Karaaslan - trotz Erdrutschsiegs der Grünen auf Landesebene - auf einen weit abgeschlagenen zweiten Platz. Die parteilose Christa Foß konnte Reinwald genauso wenig gefährlich werden wie die FDP-Bürgermeisterin Claudia Felden; diese war zwar nicht offiziell angetreten, wurde aber von einer Wählerinitiative propagiert.

Entsprechend jubeln durfte der Sieger. Mit seiner Frau Kerstin und den Kindern war der 47-Jährige um 20.30 Uhr an seine künftige Arbeitsstätte gekommen. Im Neuen Rathaus wurde er spontan mit Applaus begrüßt: Dorthin übertrug die Wahlleitung die aktuellen Ergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen, bevor gegen 20.45 Uhr die Aufforderung die Runde machte, sich doch bitte ins Freie zu bewegen - zur Verkündung des Wahlergebnisses durch Wolfgang Ernst vom alten Rathausbalkon.

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Und es dürften so um die 200 oder 300 Gratulanten gewesen sein, die hier der Kälte trotzten. Darunter viele Leimener Stadträte, der CDU-Kreisvorsitzende Stephan Harbarth und auch Bürgermeister. Alexander Eger, der Rathauschef von St. Leon-Rot, war auch dabei, um die Glückwünsche des Bürgermeistersprengels zu übermitteln. Nicht zu vergessen sind die unterlegenen Mitbewerber, die den Reinwald-Erfolg neidlos anerkannten. Und der Musikverein St. Ilgen spielte auch das Badnerlied.

Reinwald zeigte sich in seiner Dankesrede völlig überrascht von dem klaren Ergebnis, musste vor Rührung fast schon mit den Tränen kämpfen. Seinen hohen Sieg nannte er gleichermaßen Verpflichtung wie Motivation. Und er wolle auch all jene überzeugen, die ihn diesmal nicht gewählt hatten, damit sie in acht Jahren für ihn stimmen. Jedenfalls freue er sich riesig auf Leimen und auf den 11. Juni, den Tag seines Amtsantritts. Allen rief er zu: "Ich will immer für Sie da und Ihr Ansprechpartner sein!"

Bürgermeisterin Felden zeigte sich gegenüber der RNZ überzeugt, dass sie mit ihrem künftigen Chef gut zusammenarbeiten werde, um Leimen voranzubringen. Sie dankte der Wählerinitiative und auch den Wählern, die ihr die Stimme gegeben hatten. Das sah sie als Lob und Anerkennung für ihre Arbeit. Eher enttäuscht zeigte sich Sahin Karaaslan von seinem eigenen Abschneiden, hatte er doch nach eigenen Aussagen als einziger ein inhaltliches Wahlprogramm für alle Stadtteile aufgelegt. Womöglich sei Leimen auch noch nicht so weit, so Karaaslan, einen OB mit Migrationshintergrund zu wählen.

Zurück: Angesichts der kühlen Temperaturen verlegte Hans Reinwald das spontane Feiern ins nahe Brauhaus. Das dürfte auch der Spargelkönigin recht gewesen sein. Diese war zum Gratulieren eigens aus Graben-Neudorf angereist.

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