Mannheim. (zg) Etwa 60.000 Glasflaschen verlassen die riesige Reinigungsmaschine bei Coca-Cola in Mannheim jede Stunde. In der Mehrwegproduktion klirrt es: Die Glasflaschen berühren einander, denn jede Einzelne schiebt eine Andere auf der Produktionsanlage vor sich her. Hochgenaue Prüfsysteme kontrollieren die gereinigten Flaschen, damit nur die Einwandfreien wieder befüllt werden.
Das passiert etwa 25 Mal im Leben einer Mehrweg-Glasflasche hier im Coca-Cola Werk direkt an der A6 in Vogelstang. Die Pfandflaschen sind Teil eines wichtigen Kreislaufs, denn das Mehrwegsystem lebt davon, dass Flaschen wieder eingesammelt werden. „Eine Coca-Cola Mehrwegflasche, die nicht zu uns zurück kommt, ist möglicherweise im Abfall oder der Natur gelandet. Das wollen wir vermeiden und jede Flasche wieder verwenden – unabhängig davon, ob es sich um Mehrweg- oder Einwegpfandflaschen handelt“, sagt Wolf-Dieter Bethlehem, Betriebsleiter bei Coca-Cola in Mannheim.
Auch wenn die Rücklaufquote von Pfandverpackungen mit etwa 97 Prozent in Deutschland schon recht hoch ist, lässt sie sich noch weiter verbessern: „Jeder einzelne Mensch kann dafür sorgen, dass noch mehr Pfandflaschen über das Pfandsystem zurückkommen. Unser Ziel ist es, dass alle Verpackungen wieder eingesammelt werden, damit sie durch Recycling oder Wiederbefüllung erneut verwertet werden können“, sagt Bethlehem.
Zur Wiederbefüllung kommen in Mannheim in der Saison allein 80.000 bis 100.000 Kisten Leergut pro Tag zurück – eine Menge, die dort auch benötigt wird: „Wir füllen hier auf zwei von drei Produktionsanlagen bis zu 100.000 Glas- und PET-Mehrwegflaschen pro Stunde ab“, sagt Bethlehem. In Spitzenzeiten, beispielsweise im Frühjahr, Sommer oder zu Weihnachten, dauert es gerade mal einen Tag, bis eine Kiste Coca-Cola, Fanta oder Sprite das Werk in Mannheim wieder verlässt.
Um den Kreislauf zu unterstützen, hat Coca-Cola in Deutschland von 2016 bis 2019 etwa 250 Millionen Euro in die Mehrwegabfüllung investiert. Rund 30 Millionen Euro sind in eine neue Mehrweg-Glasanlage in Mannheim geflossen: „Wir haben dafür gesorgt, dass unsere kleinen Mehrweg-Glasflaschen im Rhein-Neckar-Raum auf noch kürzerem Weg auf den Tisch kommen“, sagt Bethlehem. Darüber hinaus spart die neue Anlage bei jeder abgefüllten Flasche bis zu 40 Prozent Wasser und Energie im Vergleich zu Anlagen früherer Generationen.“ So leistete die Investition einen wichtigen Beitrag, um Getränke in Mehrwegflaschen noch nachhaltiger zu produzieren.
Auch Einwegpfandflaschen, die hier in Mannheim in unterschiedlichen Größen von 0,33 bis 1,25 Liter abgefüllt werden, gelangen in Deutschland durch das Pfandsystem weitgehend in den Wertstoffkreislauf zurück. „Wir beschäftigen uns schon lange damit, wie wir Material vermeiden oder reduzieren können. Bei Einwegpfandflaschen haben wir uns das Ziel gesetzt, den Anteil von recyceltem PET in neuen Flaschen kontinuierlich zu erhöhen, um zukünftig noch mehr Neumaterial einzusparen“, sagt Bethlehem. Ob Einweg- oder Mehrwegpfandflaschen: „Es geht darum, diese in Bezug auf ihre Umweltauswirkungen immer weiter zu verbessern."