TSG Hoffenheim

Klarer 4:0-Sieg gegen Werder Bremen (Update)

Sieglos-Serie beendet - Bereit für Europa

21.02.2021 UPDATE: 21.02.2021 20:48 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden
TSG 1899 Hoffenheim - Werder Bremen
Christoph Baumgartner (3.v.r., am Boden) macht das Tor zum 2:0 für die TSG Hoffenheim. Foto: Uwe Anspach/dpa

Von Achim Wittich

Sinsheim. Die erneute Europa-League-Qualifikation ist für die TSG Hoffenheim trotz des 4:0 (2:0)-Sieges am Sonntagabend gegen den SV Werder Bremen kaum noch zu schaffen. Genauso wenig allerdings sind die Kraichgauer ein ernsthafter Abstiegskandidat. Der nie gefährdete Erfolg über die harmlosen Hanseaten gibt neuen Schwung, um am Donnerstag (18.55 Uhr) im Rückspiel gegen Molde FK die nächste – wenn derzeit auch umstrittene – europäische Flugreise buchen zu können.

Neun Ersatzspieler dürfen seit der Saison 2019/20 in der Fußball-Bundesliga auf der Ersatzbank Platz nehmen. Für die von Ausfällen gebeutelte TSG waren das zwei zu viel. Mit Mühe und Not hatte Trainer Sebastian Hoeneß noch 18 Profis zusammen bekommen, die für das Duell gegen den Tabellennachbarn spielbereit waren. Darunter immerhin auch der kroatische Torjäger Andrej Kramaric, der sich mit Problemen am Sprunggelenk herumplagt. "Wir wollen das Spiel nutzen, um an ihnen vorbeizuziehen", hatte Hoeneß den Bremern angekündigt.

Im Vergleich zum 3:3 am vergangenen Donnerstag in Villarreal gegen die Norweger fehlten der gelbgesperrte Kevin Vogt und der umgeknickte Mijat Gacinovic. Dafür liefen Florian Grillitsch, der mit Kasim Adams und Chris Richards die Dreier-Abwehrkette bildete, und Pavel Kaderabek auf den Rasen.

Grillitschs österreichischem Landsmann Christoph Baumgartner war es vorbehalten, in der 12. Minute den ersten Warnschuss für die Bremer abzugeben. Der 21-jährige Angreifer war aber zu überrascht von der sich ihm bietenden Gelegenheit. Ansonsten passierte genau das, was im Vorfeld zu erahnen gewesen war. Die Hanseaten ließen zunächst nicht viel anbrennen und "Hoffe" versuchte vergeblich, Lücken im Abwehrnetz des Gegners auszumachen und erfolgreich nutzen zu können. Auch der Kopfball von Richards (21.) fiel lediglich in die Kategorie "Mutmacher".

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Gut nur, dass Schiedsrichter Robert Schröder (Hannover) und auch die Regelprüfer in Köln drei Minuten später keinen Anlass gegeben sahen, auf Elfmeter für die Gäste zu entscheiden, als Adams und Agu aneinander gerieten (24.). Wiederum drei Minuten darauf schauten die Kellermänner in der Domstadt ganz genau hin – und sahen beim 1:0 durch Ihlas Bebou keine Abseitsstellung (27.).

Hintergrund

Endlich auf Torjagd

Andrej Kramaric kann in dieser Spielzeit der TSG viel zu selten helfen. Erst infizierte sich der Kroate im Oktober nach einer Länderspielreise mit Corona, jetzt hat es ihn am Sprunggelenk erwischt. Doch Ihlas Bebou (Foto:

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Endlich auf Torjagd

Andrej Kramaric kann in dieser Spielzeit der TSG viel zu selten helfen. Erst infizierte sich der Kroate im Oktober nach einer Länderspielreise mit Corona, jetzt hat es ihn am Sprunggelenk erwischt. Doch Ihlas Bebou (Foto: APF) und Munas Dabbur tun ihr Bestes, den Ausfall des Vizeweltmeisters zu kompensieren. Dabbur ist in der Europa League drittbester Torschütze, Bebou kann seine enorme Geschwindigkeit endlich auch in Treffer ummünzen. Beide sorgten dafür, dass 1899 gegen Werder früh drei Punkte sicher hatte. Kramaric kam dann doch nach etwas mehr als einer Stunde aufs Feld und hatte flugs das 4:0 auf dem Fuß. Das klappte diesmal nicht, aber mit Bebou, Dabbur und dem Vizeweltmeister verfügt Hoeneß über exzellente Angriffskräfte. Ganz zu Schweigen von Christoph Baumgartner. Da blickte sein Kollege Florian Kohfeldt nur neidisch drein. Doch vielleicht wechselt der ja nach Gladbach – und kann dort mit Offensivspielern arbeiten, die ein ganz anders Kaliber als seine Bremer haben. (awi)

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"Wir wollen uns endlich einmal für unser gutes Spiel, so wie in Dortmund oder gegen Molde, belohnen", hatte Hoeneß gehofft. Sein Wunsch lag Baumgartner sehr am Herzen. Kurz vorm Pausenpfiff zündete er den Turbo und legten den Ball zum 2:0 ins Netz von Werder-Torhüter Jiri Pavlenka – eine herausragende Aktion des Hoffenheimer Ausnahmetalents.

Da wollte Bebou nicht hinten an stehen. Kaum hatte Schröder wieder angepfiffen, flitzte einer der schnellsten Männer im Fußball-Oberhaus auf der rechten Seite auf und davon – und schaffte es noch, Munas Dabbur in der Mitte perfekt zu bedienen. Das 3:0 war das Ergebnis der vorzüglichen Kooperation der beiden Hoffenheimer Offensivkünstler (49.). Die Bremer Verteidigungskräfte aber, zuletzt hoch gelobt, offenbarten ungewohnt viele Schwächen.

Damit war die Messe am Technik Museum schon früh gelesen. Es gab sogar noch ein ganz besonderes Zuckerstückchen für den gerade eingewechselten Georginio Rutter. Der 18-Jährige durfte in der Schlussminute mit seinem 4:0 den perfekten Einstand feiern.

Während Bremens Trainer Florian Kohfeldt bedient war ("Wir haben die Gegentore viel zu einfach bekommen, ein kollektiver Ausfall von uns"), konnte Sebastian Hoeneß verständlicherweise ein überaus zufriedenes Fazit ziehen. "Wir haben über 90 Minuten sehr stabil gespielt, zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und nichts zugelassen", freute sich Hoeneß, der die Leistung aufgrund der Umstände als "nicht hoch genug einzuschätzen" beurteilte. Mächtig "stolz" war der Münchner auf seine Mannschaft und blickte zuversichtlich bereits einige Tage voraus.

Sonderlich bange muss ihm nicht sein. Die Kicker aus Molde werden sein Team, präsentiert es sich so, kaum mehr ärgern können als die Bremer – und wer weiß, wie weit die Reise des Dorfklubs durch Europa noch geht.

Update: Sonntag, 21. Februar 2021, 20.47 Uhr

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