Nach 0:3-Rückstand

Wahnsinns-Comeback in Dortmund (plus Fotogalerie)

Gegen den Tabellenführer sieht die TSG Hoffenheim lange chancenlos aus, holt nach einer Energieleistung aber noch einen Punkt

09.02.2019 UPDATE: 09.02.2019 15:49 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden
Die Hoffenheimer Torschützen Ishak Belfodil (links) und Pavel Kaderabek​; Foto: APF

Dortmund. (pami) Bis zur 75. Minute sah die TSG 1899 Hoffenheim am Samstagmittag beim Gastspiel in Dortmund wie der sichere Verlierer aus. Dann allerdings drehte die Kraichgau-Elf einen 0:3-Rückstand noch in ein 3:3-Unentschieden und holte damit zumindest einen Punkt. Jadon Sancho (32.), Mario Götze (43.) und Raphael Guerreiro (67.) hießen die Torschützen auf Dortmunder Seite, für die TSG traf der zur Pause eingewechselte Ishak Belfodil (75. und 87.) sowie Pavel Kaderabek (83.).

Auf vier Positionen veränderte Julian Nagelsmann sein Team im Vergleich zum 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf. Benjamin Hübner, Ermin Bicakcic, Pavel Kaderabek und Leonardo Bittencourt spielten für Kevin Vogt (Oberschenkelzerrung), Joshua Brenet, Nadiem Amiri und Dennis Geiger (alle Bank). Bei den Dortmundern fehlte Trainer Lucien Favre, der sich einen grippalen Infekt eingefangen hatte. Für ihn übernahmen seine Assistenten.

Die Gastgeber aus Dortmund begann die Partie druckvoll und zeigten schnell, wieso sie derzeit die Bundesligatabelle anführen. Nach 11 Minuten wurde es das erste Mal hektisch im Hoffenheimer Strafraum. Jadon Sancho spielte sich in den Hoffenheimer Strafraum und wollte dann Mario Götze anspielen, der sich allerdings im Abseits befand. Stefan Posch grätschte den Ball anschließend gegen Sancho, von dem das Leder dann ins Tor kullerte. Schiedsrichter Marco Fritz entschied nach der Betrachtung der Bilder allerdings auf Abseits, da Götze wohl Posch irritiert hatte - Glück für die TSG.

Der BVB ließ sich vom aberkannten Treffer nicht beirren, spielte weiter munter nach vorne. Tief stehende Hoffenheimer konnten Bälle in den Strafraum allerdings verhindern, Maximillian Philipp sorgte mit einem Schuss aus der Distanz für Gefahr (22.). Zehn Minuten später gelang es dem Tabellenführer dann doch die TSG-Defensive zu knacken. Sancho und Lukas Piszczek spielten mit einem Doppelpass die Abwehr aus, der Engländer traf anschließend aus spitzem Winkel - und dieses Mal zählte der Treffer. Die verdiente Führung für den BVB.

Auch nach dem 1:0 spielten nur die Gastgeber, die schnell nachlegten. Der an diesem Tag überragende Sancho schlenzte den Ball von der linken Seite aufs Tor. Oliver Baumann konnte nur zur linken Seite abklatschen lassen, dort stand Götze richtig und schob den Ball ins Tor (43.). Die TSG war zur Halbzeit bedient, fanden gegen stark Dortmunder kaum statt und lagen verdient mit zwei Toren zurück.

Auch interessant
Sinsheim: Die kickenden Frauen arbeiten oder studieren
Nagelsmann ernüchtert: "Die Champions League können wir aus den Köpfen streichen"
TSG 1899 Hoffenheim: Es geht mehr denn je darum, persönliche Interessen hintenanzustellen
Hoffenheim gegen Dortmund: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Die Pause tat den Kraichgauern gut, die wie verwandelt aus der Kabine kamen. Die Elf von Trainer Nagelsmann presste nun höher und verlagerte das Spielgeschehen mehr in die Dortmunder Hälfte. Nico Schulz sorgte mit einem Schuss aus zwölf Metern das erste Mal für Gefahr (52.). Joelinton hatte nur vier Minuten später den Anschlusstreffer auf dem Fuß, Roman Bürki parierte den Schuss des Brasilianers allerdings stark. Auch bei einem Schuss aus der Drehung des eingewechselten Ishak Belfodil zeigte der Dortmunder Torhüter sein Können (61.).

Mitten in der starken Hoffenheimer Phase legte der BVB dann nach. Götze bediente Raphael Guerreiro im Strafraum, der portugiesische Nationalspieler schob aus kurzer Distanz zum 3:0 ein (67.). Die TSG gab trotz des erneuten Gegentreffers nicht auf und versuchte weiter Richtung Dortmunder Tor zu spielen, hatte zunächst aber Glück, dass Sancho mit einem Schuss nur den Pfosten traf (75.). Kurz darauf belohnte man sich aber durch Belfodil. Der Algerier drückte eine Flanke von Pavel Kaderabek über die Linie.

Das Tor gab der TSG noch einmal Mut und kam tatsächlich zum Anschlusstreffer. Dennis Geiger flankte in den Strafraum, wo Kaderabek sich durchsetzte und ins Tor köpfte (83.). Vier Minuten später war es wieder Geiger, der den Ball nach einem Freistoß in den Strafraum flankte, Belfodil traf per Flugkopfball. Die Aufholjagd der TSG war tatsächlich belohnt worden - auch weil Julian Nagelsmann trotz Rückstand weiter offensiv gewechselt hatte. Die Hoffenheimer holten damit einen Punkt, der sich wohl wie ein Sieg anfühlen dürfte und zeigte, dass man den Kampf um Europa noch nicht aufgegeben hat.

So spielte die TSG:

Baumann, Hübner, Posch, Bicakcic, Schulz, Grillitsch, Demirbay (46. Geiger), Kaderabek, Joelinton, Bittencourt (71. Nelson), Kramaric (46. Belfodil)

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.