1899 Hoffenheim hisst keine weiße Flagge

Doch am morgigen Sonntag wartet bei den Bayern eine Herkulesaufgabe auf den Tabellenvorletzten - Stevens: "Ein ganz normales Spiel"

29.01.2016 UPDATE: 30.01.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Später K.o.-Schlag: Im Hinspiel erzielt Robert Lewandowski (r.) in der 90. Minute das 2:1 für den FC Bayern. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Huub Stevens (62) und Armin Veh, der am Montag 55 Jahre alt wird, sind die beiden dienstältesten Trainer in der Fußball-Bundesliga. Zwei Haudegen an der Seitenlinie, die immer mal wieder für eine taktische Überraschung gut sind. Doch während Frankfurts Veh vor zwei Jahren bei den übermächtigen Bayern bereits vor dem Anpfiff die weiße Flagge hisste und wegen einer drohenden Gelbsperre auf die Leistungsträger Sebastian Rode und Carlos Zambrano verzichtete, gibt sich der Niederländer kämpferischer: "Ich lass keine fitten Spieler zu Hause", sagt der TSG-Coach und fügt hinzu: "Das ist kein Bonus-, sondern ein ganz normales Spiel."

Hintergrund

Fans machen mobil

Die Mannschaft darf sich in Frötmanning über eine außergewöhnlich große Unterstützung ihrer Fans freuen. 3000 TSG-Anhänger hoffen auf einen Überraschungscoup bei den Bayern.

Bisher eine Horrorbilanz

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Fans machen mobil

Die Mannschaft darf sich in Frötmanning über eine außergewöhnlich große Unterstützung ihrer Fans freuen. 3000 TSG-Anhänger hoffen auf einen Überraschungscoup bei den Bayern.

Bisher eine Horrorbilanz

Die Bilanz der TSG gegen den souveränen Spitzenreiter ist niederschmetternd. In insgesamt 15 Begegnungen gab es für 1899 elf Niederlagen. Viermal schaffte der Kraichgau-Klub ein Remis. Im März 2012 setzte es beim 1:7 auch die höchste Bundesliga-Niederlage.

Pep: "Stimmung ist gut"

"Hier, in Timbuktu, in Afrika, in Australien überall: Wenn ein Spieler nicht spielt, ist er ein bisschen traurig, enttäuscht. Das ist normal. Aber die Stimmung ist gut." "Welcher Spieler ist der anonyme Spieler, wo spielt dieser Anonymus?" - Pep Guardiola über die angeblich schlechte Stimmung bei Bayern.

So könnten sie beginnen

München: Neuer - Lahm, Martínez, Badstuber, Alaba - Alonso - Costa, Müller, Thiago, Coman - Lewandowski.

Hoffenheim: Baumann - Kaderabek, Schär, Süle, Kim - Strobl, Rudy - Volland, Hamad, Schmid - Vargas.

Schiedsrichter: Drees (Münster-Sarmsheim).

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Der Tabellenvorletzte will bei der Sonntagabendpartie (17.30 Uhr/Sky) in der Allianz-Arena nicht den braven Punktelieferanten abgeben. Wohl wissend um die Herkulesaufgabe, die auch trotz der aktuellen Unruhe beim Starensemble von Pep Guardiola schwer zu bewältigen sein wird. "Ich kann darüber nicht urteilen, ich urteile nur über die Entwicklung unserer Mannschaft", ließ sich Stevens am Freitag auf der wöchentlichen Pressekonferenz bezüglich der Münchner Maulwurf-Affäre nicht aus der Reserve locken.

Nicht fit und auf keinen Fall mit im selbstverständlich ausverkauften Schlauchboot an Bord sind aufgrund ihrer muskulären Probleme Kapitän Pirmin Schwegler und Eugen Polanski. Tarik Elyounoussi trainierte gestern das erste Mal wieder mit der Mannschaft und könnte noch kurzfristig aufspringen.

Stevens will auf jeden Fall die Regeln einhalten: "Wir werden mit elf Spielern antreten. Der Schiedsrichter findet es bestimmt nicht gut, wenn wir mit zwölf Akteuren kommen." Den Humor hat Hoffenheims sportlicher Rettungsbeauftragter jedenfalls noch nicht verloren, gleichwohl war Stevens trotz des beachtlichen 1:1 gegen Bayer Leverkusens mit dem Rückrundenauftakt nicht gänzlich einverstanden. "Zum Schluss war unsere Organisation nicht gut. Wir hätten den Deckel drauftun müssen, das haben wir nicht getan", blickte er noch einmal auf den vergangenen Samstag zurück und forderte im selben Atemzug eine bessere Chancenverwertung.

Bezüglich weiterer sportlicher Verstärkungen gibt es indes nichts Neues zu vermelden. "Wir beobachten weiter den Markt", diktierte der TSG-Coach den Medienvertretern in die Notizblöcke. Allzu lange können die Kraichgauer allerdings nicht mehr Ausschau halten, am Montag um 18 Uhr endet die zweite Wechselperiode.

Einen Einsatz des bisher einzigen Winter-Neuzugangs Andrej Kramaric wollte Stevens nicht ankündigen. "Der Junge ist fit, hat gute Werte. Jetzt geht es aber darum, ihn in die Mannschaft zu integrieren." Es ist allerdings eher damit zu rechnen, dass er dem Team sein Vertrauen schenkt, dass sich gegen die Werks-elf vor allem in der zweiten Halbzeit sehr ordentlich präsentiert hat.

Auf Verstärkung vom Titelhamster hofft Stevens erst gar nicht. "Ich glaube schon, dass dort einige herumlaufen, die ich gerne hätte. Aber ich glaube nicht, dass einer der Bayern-Spieler in den kommenden Tagen hier herumläuft." Peps Profis spielen ewöhnlich in einer anderen Liga. Ein ganz normales Spiel ist’s für Müller, Lewandowski und Co., gar eine Pflichtaufgabe. Und für "Hoffe"?

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