1899 Hoffenheim

Die TSG kann sich auf Schalke rehabilitieren

Das 0:6 gegen den FC Bayern machte der TSG - auch unabhängig von den Schmähungen gegen Mäzen Hopp - Sorgen

08.03.2020 UPDATE: 08.03.2020 14:37 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder gibt Anweisungen. Foto: David Inderlied/dpa

Gelsenkirchen. (dpa-lsw) Von "einem schwarzen Tag für den Fußball" und "einem Tiefpunkt" war bei der TSG 1899 Hoffenheim vor einer Woche noch die Rede - was nichts mit dem 0:6 gegen den FC Bayern zu tun hatte. Hassplakate gegen Mäzen Dietmar Hopp waren in den Mittelpunkt gerückt und hatten fast für einen Spielabbruch gesorgt. Auch diesmal konnten es die Schalker nicht lassen und schrieben: "Wir entschuldigen uns bei allen Huren, sie mit Herrn Hopp in Verbindung gebracht zu haben." Eine Eskalation wie vor Wochenfrist blieb diesmal aber aus - und auch sportlich hatten die Kraichgauer nach dem 1:1 (0:1) auf Schalke wieder Grund zum Optimismus.

"Wir können damit leben. In der ersten Hälfte war Schalke besser, im zweiten Durchgang wurden wir besser. Wir haben viel zu langsam gespielt und waren zu unsicher. Die Jungs waren noch etwas verwirrt", sagte Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder. Vor dem bedeutenden Duell um die Europa-League-Ränge wirkte also auch die sportliche Schlappe gegen den Rekordmeister noch nach. Das Ausgleichstor von Joker Christoph Baumgartner (69. Minute) verhinderte eine schmerzhafte Pleite beim direkten Rivalen.

"Angesichts der Spielanteile ist es ein gerechtes Unentschieden. Wir wollten gewinnen, aber der Punkt geht in Ordnung", sagte Youngster Baumgartner, der sich in den vergangenen Wochen zu einem der Leistungsträger bei der TSG entwickelt hat. Während das Quintett  Bayern, Dortmund, Leipzig, Gladbach und Leverkusen enteilt ist, bleibt der Kampf um Rang sechs spannend. Neben Schalke und Hoffenheim dürfen sich auch Freiburg, Wolfsburg und neuerdings sogar der immer stärkere Aufsteiger 1. FC Köln Hoffnungen machen.

Schalkes Coach David Wagner hatte eine Partie zwischen zwei Teams gesehen, "die nicht in der besten Periode stehen". Vor allem für Königsblau wirkte der Führungstreffer von Weston McKennie (20.) wie eine Erlösung, nachdem zuvor vier Pflichtspiele überhaupt kein eigenes Tor gelungen war. Hoffenheims Kapitän Benjamin Hübner meinte: "Ich denke, dass wir eine schwache erste Hälfte gespielt haben, mit der wir nicht zufrieden sein können. Vielleicht hat uns die vergangene Woche noch in den Köpfen gesteckt, da hat man die Verunsicherung gespürt."

Später war der Innenverteidiger einer der Führungsspieler, auf die der Niederländer Schreuder in seiner Halbzeit-Ansprache baute.  Zunächst wurde dem minimal im Abseits stehenden Hübner noch ein Tor per Videobeweis aberkannt, was er selbst "als die schlimmsten Momente" bezeichnete. Doch Hübner blieb präsent und stand im Strafraum plötzlich richtig, um Joker Baumgartner zu assistieren. "Beim Ausgleich fällt mir der Ball plötzlich vor die Füße, da habe ich dann einfach ganz gut reagiert", sagte der Österreicher.

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Nach Wochen mit durchweg schweren Aufgaben warten auf die TSG nun  Spiele gegen Hertha, Paderborn, Köln, Mainz und Düsseldorf. Im derzeitigen Schneckenrennen um Rang sechs ist das eine gute Gelegenheit, sich selbst in Position für Europa zu bringen.

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