Zufrieden mit dem Punkt - Lob für den Torschützen (Update)
Gegen die defensivstarken Gastgeber kommt die TSG erst in der Schlussphase gefährlich auf - Wieder Fan-Proteste
Gelsenkirchen. (dpa/nb/run) Im Duell mit Schalke 04 hat 1899 Hoffenheim ein 1:1 erkämpft. Die Führung durch Weston McKennie (20. Minute) glich Christoph Baumgartner (69.) vor 58.324 Zuschauern in der Veltins Arena aus. Die Hoffenheimer warten damit seit fünf Ligaspielen auf einen Sieg und stehen in der Tabelle auf Platz neun. "Mit dem 1:1 können wir leben. Wir waren schon noch ein bisschen verunsichert, das hätte ich nicht erwartet. Aber sowas kann im Fußball passieren, wir sind keine Roboter", analysierte Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder. Sein Schalker Kollege David Wagner bewertete die Partie ähnlich. "Man hat ein Spiel zwischen zwei Mannschaften gesehen, die sicher nicht ihre beste Periode haben."
Eine Woche nach dem Skandalspiel von Sinsheim, dass nach Hass-Plakaten gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp für Minuten unterbrochen worden war, blieben Protestaktionen auch beim Spiel in Gelsenkirchen nicht aus. "Wir entschuldigen uns bei allen Huren, sie mit Herrn Hopp in Verbindung gebracht zu haben", war auf Spruchbändern in der Schalker Nordkurve zu Beginn der Partie zu lesen. Zudem gab es "Ihr-seid-nur-ein-Hurensohn-Verein"-Sprechchöre.
Doch der Schwerpunkt lag diesmal auf dem sportlichen Geschehen. Ähnlich wie beim 0:6 eine Woche zuvor gegen den FC Bayern agierte das auf drei Positionen veränderte Hoffenheimer Team in der Defensive zunächst arg sorglos. Das machte sich McKenny zunutze. Der Amerikaner startete nach Zuspiel von Kenny einen Sololauf parallel zur Torlinie, umspielte seinen zu passiven Gegenspieler Kevin Akpoguma und schloss aus zwölf Metern gekonnt ab.
Das erste Tor seit dem 8. Februar gab den zuletzt angriffsschwachen Schalkern sichtlich Auftrieb. Allerdings schlugen sie aus ihrer Überlegenheit kein weiteres Kapital und taten sich beim Herausspielen von Möglichkeiten gewohnt schwer. Und weil auch die Hoffenheimer in der Offensive nur wenig zu bieten hatten, hielt sich der Unterhaltungswert der Partie in Grenzen. Der Kopfball des Gäste-Stürmers Ihlas Bebou (41.) an das Außennetz war bis zur Pause einer der wenigen Höhepunkte.
Auch nach Wiederanpfiff gab es lange Zeit wenig spielerischen Glanz. Schalke schien einem 2:0 zunächst näher als die Gäste dem Ausgleich. So verfehlte Rabbi Matondo (62.) das gegnerischen Tor mit einem Linksschuss aus halbrechter Position nur knapp.
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Doch die Hoffenheimer profitierten von der zunehmenden Passivität des Gegners und schlugen eiskalt zurück. Nur wenige Minuten, nach dem der Videoassistent den vermeintlichen Ausgleich durch Benjamin Hübner wegen Abseitsstellung aberkannt hatte, nutzte der eingewechselte Baumgartner nach einem Eckball die Verwirrung in der Schalker Hintermannschaft und traf aus kurzer Distanz zum Ausgleich. "Ich bin froh, dass Baumi (Christoph Baumgartner) gut reingekommen ist, er hat der Mannschaft direkt Energie gegeben", lobte Schreuder den Torschützen.
Hübner hingegen haderte mit der Entscheidung des VAR: "Das sind die schlimmsten Momente, wenn man ein Tor geschossen hat, dann warten muss und merkt, da kann noch was kommen - einfach bitter. Ich würde mir beim Videobeweis einfach wünschen, dass es ein bisschen schneller geht."
Update: 7. März 2020, 21.18 Uhr