Fan-Song

"Alla Hopp"

Den von Julian Nagelsmann und seinem Team 2016 geführten Kampf für den Klassenerhalt wollte Christoph Nestor unterstützen. Er schrieb seinen eigenen TSG-Song, um den "Abstieg aus dem Dorf zu jagen."

02.02.2018 UPDATE: 02.02.2018 14:53 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden
Christoph Nestor (links) und sein Chor​

Von Patrick Mitschke

"Wenn Herr Hopp Schmidt heißen würde, hätte es nicht funktioniert," sagt Christoph Nestor heute über den Refrain seines Fan-Songs. Im März 2016, wenige Spiele nach der Amtsübernahme durch Julian Nagelsmann, erinnerte sich der heute 65-Jährige wieder an eine Idee, die er schon sieben Jahre zuvor gehabt hatte: Einen Fan-Song mit eingänglichem Refrain und den Namen der aktuellen Hoffenheimer Spieler in lustigen Versen. Auf die Melodie des Radetzky-Marsches, den Nestor schon seit seiner Kindheit kennt, dichtete der gebürtige Freiburger die Verse auf Demba Ba und Co."Alla Hopp Alla Hopp Alla Hopp" soll der Refrain lauten.

Einige Jahre später: Julian Nagelsmann hat gerade das Traineramt im Kraichgau von Huub Stevens übernommen und kämpft mit seiner Truppe gegen den Abstieg. "Der hatte eine ganz andere Körpersprache als sein Vorgänger, viel lebendiger," erzählt Nestor von dem Moment, als ihm der Song wieder in den Kopf kommt. "Da wollte ich was machen, was von der Tribüne noch einmal Schwung gibt." Er nimmt den alten Text und dichtet ihn auf die aktuellen Akteure um, baut in den Refrain eine Anti-Abstiegszeile ein. Anschließend zeigt er die Idee seinem Chor, dem Heidelberger Beschwerdechor bei dem, unter der Leitung von Bernhard Bentgens, Sänger mit und ohne Behinderung gemeinsam musizieren. Diese lassen sich vom Projekt begeistern und nehmen schließlich den Song mit Video auf. "Von Freunden und Bekannten habe ich mir die Trikots und Schals geliehen."

Ursprünglich hatte Nestor gehofft, den Song in die Fankurve transportieren zu können, wo er seit 2008 mit Dauerkarte steht. "Der Refrain ließe sich gut singen, er geht schnell ins Ohr und wäre mal eine neue Art und Weise der Anfeuerung, indem wir als Fans ironisch mit den andauernden Anfeindungen der gegnerischen Anhänger umgehen." Dietmar Hopp, dem Nestor den Song zunächst zukommen ließ, versprach diesen weiterzugeben. In den Genuss sein Lied einmal bei einem Bundesliga-Heimspiel seiner TSG zu hören und damit vielleicht auch "Alla Hopp" in die Fankurve zu bekommen, kam er allerdings nicht. Sowohl ein Auftritt des Chors, als auch das Abspielen über die Leinwände der Arena waren nicht möglich.

Auf RNZ-Nachfrage erklärte die TSG, dass "die Voraussetzungen für Live-Perfomances jeglicher Art während der Bundesliga-Heimspiele in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena nicht gegeben sind." Man habe schlichtweg zu wenig Platz und einen zu engen Zeitplan. Beim Abspielen über die Leinwände habe man Angst vor einer negativen Reaktion der gegnerischen Fans in Richtung Dietmar Hopp gehabt. Ein Auftritt außerhalb der Bundesligasaison ist bislang noch nicht zustande gekommen.

So bleibt der Song als schöne Idee und Teil der Hoffenheimer Fankultur.

Der Song des Beschwerdechors im Video

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