Der Jubel war am Freitag auf Seiten des SVS groß; Foto: Ruffler
Sandhausen. (pami/dpa) Der SV Sandhausen ist in der 2. Fußball-Bundesliga vorerst auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt. Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat besiegte am Freitagabend den FC St. Pauli mit 1:0 (1:0).
Ein Eigentor von Abwehrspieler Daniel Buballa (45. Minute), der einen Schuss des ehemaligen HSV-Profis Dennis Diekmeier abgefälscht hatte, sorgte für Sandhausens zweiten Sieg am dritten Spieltag. St. Paulis jüngst vom FC Schalke 04 verpflichteter Angreifer Guido Burgstaller blieb vor 1393 Zuschauern weitgehend unauffällig.
Die besten Bilder vom SVS-Spiel gegen St. PauliSeit Februar konnten die Hamburger in der 2. Liga kein Auswärtsspiel mehr gewinnen. Dabei waren sie in Sandhausen gut gestartet und hatten schon nach wenigen Minuten einige Chancen. Doch kurz vor der Pause dribbelte SVS-Profi Julias Biada durch die Reihen der Gäste und leitete den Ball an Diekmeier weiter, dessen Schuss Buballa unhaltbar für Keeper Robin Himmelmann abfälschte. Kurz vor Schluss wurde St. Pauli nochmal stärker, Jannes Wieckhoff (89.) vergab jedoch die beste Chance.
Update: Freitag, 2. Oktober 2020, 23.20 Uhr
Stimmen zum Spiel:
> Sandhausens Trainer Uwe Koschinat: "Das Spiel hatte sehr viele Facetten. St. Pauli hatte in den ersten 20 Minuten eine gute Spielstruktur, wir hatten unheimlich viel Arbeit im eigenen Strafraum. Wir haben diese Phase zum Glück gut überstanden und konnten uns danach freischwimmen. Wir konnten das Spiel beschleunigen, haben aber auch taktisch sehr diszipliniert gespielt und ein Übergewicht gewonnen. Das 1:0 ist in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte somit folgerichtig gefallen. Uns war klar, dass viel Druck auf unser Tor kommen wird nach der Pause. Wir haben es aber geschafft, immer wieder für Entlastung zu sorgen. Wir haben das 1:0 mit einem harten Fight über die Zeit gebracht. Es war davon abgesehen ein absoluter Traum, wieder vor diesem Publikum zu spielen."
> St. Paulis Trainer Timo Schulz: "Wir haben einen guten Start ins Spiel erwischt und uns einige gute Chancen herausspielen können. Wir waren vor dem Tor letztendlich aber auch nicht zwingend genug. Mit zunehmender Spieldauer hat Sandhausen es uns schwerer gemacht und sich Chancen erspielt. Wir haben mehr Druck auf den Ball bekommen und waren im Passspiel zu ungenau. Die Phase vor der Pause gehörte Sandhausen und da machen sie auch das Tor. Man kann nicht alles verhindern im Fußball, Gegentore kann man immer bekommen. Ich ärgere mich mehr über unsere Ballbesitzphasen, die wir nicht gut ausgespielt haben. Hinten raus hatten wir wieder ein gute Kontrolle und einige Möglichkeiten. Wir haben das Tor aber nicht getroffen, Sandhausen hat es auch gut verteidigt. Weil sie eine Chance auch reinmachen, gewinnen sie das Spiel auch mit 1:0. Im Fußball geht es um Tore und wir haben es nicht geschafft, heute ein Tor zu schießen."
> Dennis Diekmeier, Sandhausens vermeintlicher Torschütze: "Wir sind froh, dass wir die drei Punkte geholt haben. Darauf können wir stolz sein. In meinen Augen war es ein Treffer von mir. Das sollten wir noch mal nachprüfen. Ich wollte den Ball in die lange Ecke schießen. Wir wollen schließlich auch Julius die Vorlage gutschreiben. Mit den sechs Punkten aus drei Spielen nach dem Start können wir insgesamt zufrieden sein."
> Jürgen Machmeier: "Ein ganz hart umkämpftes 1:0, ein typischen 1:0 in der 2. Liga. Aufgrund unserer Leistung in der zweiten Hälfte war es aus meiner Sicht ein verdienter Sieg für uns. St. Pauli hat eine überragende Mannschaft. Daher können wir nach diesem Zu-Null-Sieg von einem ganz tollen Tag für uns sprechen."
> Volker Piegsa: "Es war eine überragende kämpferische Leistung von unserer Mannschaft. Beide Teams sind sich auf Augenhöhe begegnet. Am Ende liegt auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite, der Sieg ist aber nicht unverdient aufgrund der Torchancen, die wir uns erspielt haben. Mit sechs Punkten nach drei Spielen zu starten, rundet diesen Erfolg ab."
> Mikayil Kabaca: "Es war ein dreckiger Sieg von uns. Wir haben im Lauf der ersten Hälfte besser ins Spiel gefunden. Manchmal benötigt man Glück bei einer solchen Situation wie beim 1:0 von Dennis Diekmeier, das hatten wir heute. Wir haben dann in Hälfte zwei insgesamt gut gegen den Druck von St. Pauli dagegengehalten."
> Julius Biada: "Der Sieg tut sehr gut und ist nach dem Nürnberg-Spiel unfassbar wichtig für uns. Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen, das ist uns gelungen. 1:0 ist ein knappes Ergebnis, der Gegner hatte auch die ein oder andere Druckphase, aber wir sind standhaft geblieben."
> Anas Ouahim: "Wir mussten uns in den ersten zehn Minuten ins Spiel reinkämpfen, über die Zweikämpfe ins Spiel finden und über die zweiten Bälle gewonnen. Wir haben dann mehr Spielkontrolle bekommen. Ich wollte meine Chance in der Startelf nutzen."