SV Sandhausen

In der Jubiläums-Saison vor großen Herausforderungen

Zahl der Abgänge erhöht sich möglicherweise auf 17, der Torjäger ist weg und die Rückkehr des Kapitäns ungewiss

04.07.2021 UPDATE: 05.07.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden
Noch nicht am Ball: Kapitän Dennis Diekmeier wird den Saisonstart verpassen. Foto: vaf

Von Wolfgang Brück

Sandhausen. Es ist das Jubiläums-Jahr. In knapp drei Wochen geht der SV Sandhausen in seine zehnte Zweitliga-Saison. Als der Dorfverein im Mai 2012 aufstieg, konnte keiner damit rechnen, dass die Erfolgsgeschichte so lange währen würde. Inzwischen ist es normal, dass sich große Klubs wie der Hamburger SV und künftig auch Schalke 04 und Werder Bremen am Hardtwald die Ehre geben.

Das Selbstbewusstsein ist gestiegen. Auch wenn es sich fast gerächt hätte, dass sich der Verein aus dem kleinsten Zweitliga-Standort vor einem Jahr etwas weiter aus dem Fenster lehnte. Nur dank fremder Hilfe blieb der Abstieg erspart.

Von zu großen Erwartungen wird der SV Sandhausen diesmal nicht erdrückt. Im Gegenteil. Einige Baustellen sind noch offen. Mit Kevin Behrens, der zum Bundesligisten Union Berlin wechselte, verlieren die Kurpfälzer ihren besten Torschützen. 31 Tore in 94 Spielen, davon 27 in den letzten zwei Spielzeiten, sind eine Hausnummer. Für den Sportlichen Leiter Mikayil Kabaca ist es eine Herausforderung, gleichwertigen Ersatz zu finden.

Behrens, dessen Kopfballstärke zum erfolgreichen Überlebenskampf maßgeblich beitrug, ist der 15. Spieler, der den Hardtwald verlässt. Zwei weitere Profis könnten folgen. Enrique Pena-Zauner und Anas Ouahim sind auf der Suche nach neuen Vereinen. Der 23-jährige Marokkaner hat sich in der Rückrunde als Leihspieler in 16 Drittliga-Einsätzen beim 1. FC Kaiserslautern empfohlen. Die Pfälzer sollen an einer Weiter-Verpflichtung interessiert sein. Pena-Zauner, als großes Talent und deutscher Jugendmeister gepriesen, brachte es in zwei Jahren nur auf 16 Zweitliga-Spiele, davon keines in der Startelf. Jetzt will er sein Glück anderswo versuchen.

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Bisher stehen zehn Neue fest. Weitere Offensivkräfte stellt Kabaca in Aussicht. Die Fluktuation ist schon jetzt gewaltig. Es wäre ein Wunder, wenn von Beginn an alle Rädchen ineinander greifen würden. Viel Zeit hat Sandhausen aber nicht – bei der Stärke der Liga, den prominenten Absteigern aus der Bundesliga und Aufsteigern wie Dynamo Dresden, Hansa Rostock und dem FC Ingolstadt. Sie gehörten alle schon mal der Bundesliga an.

Da kommt es nicht zupass, dass Dennis Diekmeier den Punktspielstart am Sonntag, 25. Juli, 13.30 Uhr, am Hardtwald gegen Fortuna Düsseldorf mit Sicherheit verpassen wird. Der Kapitän, der die Seele der Mannschaft ist, erlitt Mitte Mai einen Abriss des Syndemose-Bandes. Wann der 31-jährige Rechtsverteidiger wieder spielen kann, sei noch nicht absehbar, teilt Kabaca mit. Die Heilung würde jedoch gute Fortschritte machen.

Diekmeier fuhr gestern mit ins Trainingslager nach Längenfeld. In der guten Tiroler Bergluft wollen auch Julius Biada (Achillesfersen-Probleme) und der Ziegelhäuser Rick Wulle (Schulter-Operation) ihre Genesung beschleunigen. Getestet werden sollen in Österreich Torwart Nikolai Rehnen von Arminia Bielefeld und Mittelfeldspieler Maximilian Thiel vom 1. FC Heidenheim.

Nach dem 2:1 gegen Würzburg und dem 0:4 gegen Kaiserslautern finden im Rahmen des Trainingslagers am Mittwoch, 7. Juli, gegen den rumänischen Erstligisten FC Botosani und am Samstag, 10. Juli, gegen den österreichischen Bundesligisten WSG Tirol weitere Testspiele statt. Nach der Generalprobe am Samstag, 17. Juli, gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt ist vielleicht eine erste Standort-Bestimmung möglich. "Noch steht der Kader nicht fest", sagte Kabaca gestern: "Wir wollen schnell 40 Punkte erreichen."

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