TSG siegt auch im zweiten Auswärtsspiel
Asllani trifft bei Union Berlin gleich doppelt und sichert den Endstand von 4:2.

Von Achim Wittich
Berlin. Die TSG Hoffenheim ist gut aus der Länderspielpause angekommen und hat am dritten Spieltag der Fußball-Bundesliga den zweiten Sieg gefeiert. Bei Union Berlin gewann "Hoffe" am Samstagnachmittag mit 4:2 (2:0). Weiter zu punkten dürfte nicht leicht werden, am kommenden Samstag (15.30 Uhr) reist der FC Bayern München in Sinsheim an.
TSG-Trainer Christian Ilzer setzte auf Neuzugang Albian Hajdari. Der 22-jährige Schweizer war vom FC Lugano als Ersatz für den Japaner Koki Machida, der sich zum Saisonstart in Leverkusen einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, in den Kraichgau gewechselt und gab seine Bundesligapremiere. Auch Wouter Burger konnte nach seiner Sprunggelenkverletzung wieder mit von der Partie sein. Dafür mussten im Vergleich zur 1:3-Niederlagen gegen Frankfurt Arthur Chaves und Umut Tohumcu auf die Ersatzbank.
Es ging verheißungsvoll los für "Hoffe". Bazoumana Touré legte vorzüglich für Fisnik Asllan auf, doch Berlin Torwart Frederik Rönnow war nicht zu überwinden (5. Minute). "Wir wollen zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben", hatte Ilzer am Freitag gesagt und damit darauf Bezug genommen, dass die Kraichgauer zuletzt gegen die Köpenicker schlecht ausgesehen hatten. Zur Erinnerung: Das letzte Heimspiel verlor Hoffenheim gegen die Berliner Anfang Februar mit 0:4. Ein Tiefpunkt der so enttäuschenden Spielzeit 2024/25.
Nach zwölf Minuten hatte Union seine erste gute Möglichkeit, Oliver Burke köpfte knapp neben das Tor von Oliver Baumann. Im wie immer stimmungsvollen Stadion an der Alten Försterei hatten die Berliner Fans den Torschrei schon auf den Lippen, als Burke den herauslaufenden Baumann umkurvte und Bernardo in höchster Not gerade noch vor der Linie retten konnte (19.).
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Das war das endgültige Signal für die Hausherren, aufs Tempo zu drücken. Zählbares kam dabei allerdings nicht heraus. Und die Hoffenheimer lagen urplötzlich nicht nur Front, sondern führten nach einem Doppelschlag sogar mit 2:0. Zunächst verwandelte Andrej Kramaric einen Strafstoß links unten (44.). Touré war im Strafraum von Leoplold Querfeld mit dem Ellbogen im Gesicht erwischt worden und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Fisnik Asllani zur Stelle und stellte den Spielverlauf auf den Kopf (45.+3). Später Berlins Trainer Steffen Baumgart, wie immer fleißig an der Seitenlinie mit Schiebermütze unterwegs, konnte es nicht fassen, ging mit gesenktem Haupt in die Kabine. "Es gilt, weiter gut in die Saison zu kommen", hatte sein Kollege Ilzer gefordert und seine Profis hatten aufmerksam zugehört.
Personell unverändert ging’s auf beiden Seiten weiter, doch der Spielstand änderte sich schnell. Ilyas Ansah verkürzte für die "Eisernen" (49.). Der Treffer zählte, obwohl der Torschütze Oliver Baumann regelwidrig anging und der Nationaltorwart den Ball deshalb nicht sichern konnte. Der Berliner Jubel währte nicht lange. Der vom SV Elversberg zurückgekehrte Asllani startet in Hoffenheim durch und packte aus kurzer Distanz mit rechts seinen zweiten Treffer obendrauf (51.), der Pausenabstand war im zwischenzeitlichen Berliner Regen wieder hergestellt.
Ein turbulenter Auftakt in die zweite Halbzeit und es sollte spannend bleiben. Tom Rothe holte den Hammer raus und knallte den Ball ins Hoffenheimer Netz. Der erneute Anschluss ließ das Stadion noch einmal erbeben. Doch diese Hoffenheimer waren für die Hauptstädter nicht zu knacken. Torschütze Rothe riss Tim Lemperle um. Den berechtigten zweiten Strafstoß für die TSG verwandelte der Gefoulte – Kramaric war bereits ausgewechselt – höchstpersönlich und lässig in die Mitte des Tores (83.). Rothe flog für seine Notbremse vom Platz. Das war die Entscheidung, auch wenn Union fast nochmals verkürzt hätte und die reguläre Spielzeit um neun Minuten verlängert wurde.
Es wird schwer, aber die TSG Hoffenheim ist bereit für den deutschen Rekordmeister.
Union: Rönnow - Doekhi, Querfeld, Rothe - Trimmel, Khedira (73. Kemlein), Haberer (68. Kral), Skov (85. Köhn) - Ansah (73. Jeong) - Burke (74. Skarke), Ilic. - Trainer: Baumgart
Hoffenheim: Baumann - Coufal, Hranac, Hajdari (78. Chaves), Bernardo - Avdullahu, Burger, Kramaric (65. Prömel) - Asllani (66. Moerstedt), Lemperle (85. Damar), Touré (78. Prass). - Trainer: Ilzer
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden); Tore: 0:1 Kramaric (45.+1, Foulelfmeter), 0:2 Asllani (45.+3), 1:2 Ansah (49.), 1:3 Asllani (52.), 2:3 Rothe (71.), 2:4 Lemperle (83., Foulelfmeter); Rote Karte: Rothe (Berlin) nach einer Notbremse (82.); Zuschauer: 21.732.