Erster Dämpfer gegen den SC Verl
Die Kraichgauer verspielen in der Schlussphase in Unterzahl die Führung.

Von Christoph Offner
Erster Dämpfer für die TSG Hoffenheim II: Am Samstagnachmittag setzte es beim 2:4 (1:1) gegen den SC Verl die erste Niederlage der Drittliga-Saison, die Kraichgauer verspielten in der Schlussphase in Unterzahl binnen weniger Minuten eine 2:1-Führung. "Der Knackpunkt war die Gelb-Rote Karte", räumte TSG-Kapitän Valentin Lässig. "Trotzdem dürfen wir das Spiel nicht so einfach aus der Hand geben."
Für den erst in der 61. Minute eingewechselte Arian Llugiqi war der Arbeitstag nach sieben Minuten bereits wieder beendet: Schiedsrichter Timon Schulz schickte den Joker nach zwei rüden Fouls gegen Julius Stöcker (65.) und Yari Otto (68.) zum Duschen.

Aber von Anfang an. Das Team von Trainer Stefan Kleineheismann bekam mit David Mokwa und Hennes Behrens Verstärkung von den Profis – und fand besser ins Spiel. Als Luca Erlein einen 20-Meter-Schuss knapp neben den linken Pfosten setzte, ging zum ersten Mal ein Raunen durch das Dietmar-Hopp-Stadion (3. Minute).
Jubeln durften die 709 Zuschauer – abzüglich der guten Dutzend Verl-Fans – dann nach einer Viertelstunde: Paul Hennrich steckte auf Denis Zeitler durch, der scheiterte zwar an SC-Keeper Philipp Schulz, den Abpraller verwertete Ayoube Amaimouni Echghouyab aber mühelos (15.).
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Danach blieb der Chancenzettel eine ganze Weile blank – obwohl es "was taktische und technische Elemente angeht sehr hohes Niveau für Drittliga-Verhältnisse" (Kleineheismann) war, was beide Teams boten. Kurz vor der Halbzeit kamen die Ostwestfalen dann aber doch noch zum Ausgleich.
Eine Flanke von Berkan Taz klärte Behrens am zweiten Pfosten, allerdings genau in die Füße von Oualid Mhamdi, der ansatzlos abzog – der Ball schlug, abgefälscht von Yannik Lührs, ein (44.). Beinahe im Gegenzug hätte das Kleineheismann-Team zurückgeschlagen, doch am Ende eines schönen Spielzugs – Luka Duric spielte Behrens frei, der im Strafraum mit Übersicht auf Mokwa legte –, war die Latte im Weg (45.).
Nach dem Seitenwechsel erwischten die TSG-Talente erneut den besseren Start. Hennrich zirkelte einen Freistoß ins Netz (55.). Dann kam der unrühmliche Auftritt von Llugiqi – und die Partie kippte. Nachdem "Hoffe zwo" einen langen Ball nicht entscheidend klären konnte, erzielte Jonas Arweiler – von Alessio Besio schön freigespielt – den Ausgleich (79.). Keine Minute später klingelte es schon wieder.
Im zweiten Anlauf nach einer Ecke bediente Besio Mhamdi, der aus 22, 23 Metern einfach mal abzog – und mit seinem Tor das Spiel dreht (80.). Die Kraichgauer steckten nicht auf, probierten in Unterzahl noch einmal zurück ins Spiel zu kommen, richtig gefährlich wurde es allerdings nicht mehr. In der Nachspielzeit machte Dominik Steczyk den Deckel drauf (90.+3). Weiter geht es für die TSG bereits am Dienstag, dann gastiert das Kleineheismann-Team in der Englischen Woche bei Viktoria Köln.
Hoffenheim: Petersson – Erlein (75. Hör), Lührs (84. Jindaoui), Lässig, Behrens – Reisig, Duric (84. Bähr) – Amaimouni Echghouyab, Mokwa (61. Llugiqi), Hennrich – Zeitler (75. Dagdeviren).
Verl: Schulze – Mhamdi, Ens, F. Otto, Stöcker – Waidner (71. Arweiler), Gayret, Stark (46. Steczyk), Y. Otto (71. Eze) – Taz (90.+4 Lehmann), Besio (88. Onuoha).
Schiedsrichter: Timon Schulz (Hannover); Zuschauer: 709; Tore: 1:0 Amaimouni Echghouyab (15.), 1:1 Lührs (44., Eigentor), 2:1 Hennrich (55.), 2:2 Arweiler (79.), 2:3 Mhamdi (80.), 2:4 Steczyk (90.+3); Gelb-Rote Karte: Llugiqi (68., wiederholtes Foul).