Medaillenfischer aus Heidelberg
Zwei Mädchen und zwei Jungen aus der Region bei Schwimm-EM der Junioren dabei

Uta Brandl und Dr. Michael Spikermann pflegen bei der Trainingsplanung für ihre Athleten eine enge Kooperation. Foto: vaf
Heidelberg. (CPB) Wenn vom heutigen Mittwoch bis zum Sonntag im russischen Kasan die Schwimm-Europameisterschaft der Junioren stattfindet, sind unter den 27 Teilnehmern des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) zwei Mädchen und zwei Jungen aus dem Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar.
OSP-Trainerin Uta Brandl, die die in den nordbadischen Vereinen entdeckten Talente und die wenigen "Hereingeschneiten" aus anderen Teilen der Republik seit 17 Jahren fördert, ist zuversichtlich, dass Zoe Vogelmann, Isabell Gose (beide SV Nikar Heidelberg), Artem Selin (Flippers Nürnberg) und Phillip Kress (Poseidon Eppelheim) am nächsten Montag beim Heimflug einige Medaillen im Handgepäck haben könnten. "Und etliche gute Platzierungen", fügt die aus Stuttgart stammende Trainerin hinzu, denn im deutschen Sport werden - offiziell - keine Medaillen mehr gezählt, sondern darauf geschaut, dass die Athleten beim wichtigsten Wettkampf des Jahres ihre Bestleistung zeigen.
Die 15-jährige Zoe Vogelmann (lesen Sie bitte nebenstehendes Porträt) bestreitet ihren ersten internationalen Wettkampf und startet heute über 100 Meter Freistil mit einer Bestleistung von 55,90 Sekunden und in der 4x100-m-Freistilstaffel, am Samstag über 200 Meter Lagen und am Sonntag im 200-m-Freistilquartett. In der europäischen Bestenliste über 200 Meter Lagen liegt die Helmholtz-Gymnasiastin Zoe Vogelmann auf Platz zwei, was sie zu einer Medaillenanwärterin macht.
Isabell Gose, die im Februar 2018 aus Potsdam nach Heidelberg kam, wird von Bundesstützpunkttrainer Dr. Michael Spikermann betreut und ist mit 17 Jahren eine schon erfahrene Schwimmerin, die in Kasan als Titelverteidigerin über 200 Meter Freistil ins Becken springt, eine Bestzeit von 1:58,17 Minuten zu Buche stehen hat und die europäische Bestenliste 2019 mit 2:58,84 anführt. Die Willy-Hellpach-Schülerin hat ein strapaziöses EM-Programm und sucht auch über 50, 100, 200 und 400 Meter Freistil sowie in den DSV-Staffeln ihre Erfolgschancen.
Der 17-jährige Artem Selin, ein Spätaussiedler aus Sibirien, lebt mit seinen Eltern in Ziegelhausen und ist als Zweiter der europäischen Jahresbestenliste in 22,26 Sekunden über 50 Meter Freistil ein ganz schneller Sprinter. Artem lernt in der Willy-Hellpach-Schule, wird natürlich auch in den Kraulstaffeln eingesetzt und könnte nach seinem ersten Einsatz für Deutschland ziemlich fröhlich sein. Auf jeden Fall wird er sich in Kasan prächtig unterhalten können. Man spricht dort Russische, seine Muttersprache.
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Phillip Kress, wie Artem 17 und Willy-Hellpach-Schüler, hat das Schwimmen bei der SG Poseidon Eppelheim kultiviert und gehört dem OSP-Schwimmteam mit Trainerin Uta Brandl an. Seine Speziallage ist das Brustschwimmen, und er darf damit rechnen, in Kasan über 50 und 100 Meter Brust sowie in der 4x100-m-Lagenstaffel in den Pool hüpfen zu dürfen.
Die RNZ wird täglich von den Rennen der vier "Heidelberger" berichten.
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