Heidelberger sind in Würzburg ohne Chance (plus Video)
Die Bundesliga-Basketballer verlieren mit 84:98 und müssen weiter um den Ligaverbleib zittern.
Von Jürgen Berger
Würzburg. Es war ein ganz bitterer Mittwochabend für die MLP Academics. Die Heidelberger Bundesliga-Basketballer unterlagen bei den Würzburg Baskets mit 84:98 (35:44) und waren dabei in der ausverkauften "Turnhölle" chancenlos. Während die Franken den letzten Heimauftritt ihres Kapitäns Felix Hoffmann zelebrierten, schlichen die Academics-Spieler enttäuscht in die Kabine. Durch den 85:70-Auswärtscoup der Crailsheim Merlins in Rostock, müssen die Jungs vom Neckar nun definitiv bis zum Saisonfinale am Sonntag gegen Tübingen (15.30 Uhr/SNP Dome) um den Klassenerhalt zittern.
Dabei hatten die Academics, bei denen Niklas Würzner nach seinem krankheitsbedingten Fehlen bei der Heimniederlage gegen Ulm wieder dabei war, den besseren Start erwischt. Durch zwei Dreier von Isaiah Whaley und Elias Lasisi führten die Heidelberger mit 6:1 (3.). Die mitgereisten Fans jubelten. Bis zur Mitte des ersten Viertels blieb es ausgeglichen, Würzburg lag nach sechs Minuten mit 12:11 vorne. Dann übernahm der Tabellenvierte, der noch um das Playoff-Heimrecht kämpft, immer mehr das Kommando.
Bei den Jungs vom Neckar, die erneut auf Marcel Keßen (krank) verzichten mussten, häuften sich die Ballverluste und der Dreier fiel nicht mehr. In der gesamten ersten Halbzeit versenkte das Team von Trainer Info Freyer lediglich drei von 16 Versuchen. Das waren schwache 18,8 Prozent.
Die Folge: Die Baskets führten Mitte des zweiten Viertels mit 13 Punkten (40:27/16.). Zur Halbzeit lagen die Academics mit 35:44 zurück. Und Anführer Justin Jaworski stand bei lediglich vier Zählern. Das war ein Grund für den Rückstand.
Die Würzburger, bei denen BBL-Topscorer Otis Livingston (bester Offensivspieler der Liga) und Javon Bess (bester Defensivakteur) vor der Partie gewürdigt wurden, profitierten von der Heidelberger Wurfschwäche, sie selbst trafen dabei aus der Distanz in der ersten Hälfte ebenfalls nicht gut (2/12, 17 Prozent).
Im dritten Viertel schaltete Würzburg dann den Turbo. Die Schützlinge von Coach Sasa Filipovski hatten immer die passende Antwort parat und erhöhten ihren Vorsprung schnell auf 20 Punkte (59:39/23.). Freyer schüttelte an der Seitenlinie unzufrieden den Kopf. Seine Mannschaft fand einfach kein Mittel, um das Heimteam zu stoppen, das jetzt auch aus der Distanz konstant punktete.
Die Brust der Würzburger Spieler wurde immer breiter, die Heidelberger ließen die Köpfe hängen.
Den Gästen fehlte die nötige Energie für ein Comeback und die Baskets-Anhänger trieben ihre Helden weiter an.
Es bestand kein Zweifel mehr daran, wer als Sieger vom Parkett gehen würde. Die restliche Spielzeit wurde zum fränkischen Schaulaufen und Academics-Debakel.
Stenogramm: 1:6 (3.), 10:6 (4.), 12:11 (6.), 20:15 (8.), 24:17 (1. Viertel), 30:21 (13.), 40:27 (16.) 44:35 (Halbzeit), 59:39 (23.), 66:48 (26.), 73:59 (3. Viertel), 84:62 (33.), 88:69 (36.), 98:84 (Endstand)
Würzburg: Livingston 21 Punkte (2 Dreier), Bess 17 (3), Perry 16 (2), Washington 14 (2), Klassen 11, Welp 9 (1), Seljaas 7, Ugrai 3, Hoffmann, Ndi, Böhmer
Heidelberg: Kigab 18 (1), Whaley 18 (1), Carroll 12 (1), Jaworski 9 (1), Lasisi 9, Childs 8, Hundt 7 (1), Würzner 3 (1), Vargas