Der nächste Schritt – Heidelberg nach Heimsieg im Pokal-Viertelfinale
Die Academics ziehen durch einen 82:73-Heimsieg über Ludwigsburg ins Viertelfinale des BBL-Pokals ein.Topscorer DJ Horne glänzt dabei mit 23 Punkten.

Von Jürgen Berger
Heidelberg. Siege machen glücklich. Nach dem 82:73 (41:28) im Achtelfinale des BBL-Pokals über die MHP Riesen Ludwigsburg, dem zweiten Pflichtspielerfolg der MLP Academics hintereinander, standen DJ Horne und Michael Weathers mit einem breiten Lächeln im Gesicht in der Mitte des Spielfeldes.
Die beiden Heidelberger Leistungsträger streckten den Daumen hoch, ehe es kurz darauf gemeinsam mit ihren Teamkollegen unter dem Applaus der Fans auf die Ehrenrunde ging. Die Botschaft war klar: Wir sind nach dem holprigen Saisonstart wieder auf Kurs.
"Es scheint, als hätten wir verstanden, dass unsere Denkweise defensiv sein muss. Wenn wir die ersten drei Minuten weglassen, in denen Ludwigsburg aggressiver war, haben wir für mich die beste Halbzeit der Saison gespielt", sagte Sportchef Alex Vogel mit Blick auf die ersten 20 Minuten zufrieden und ergänzte: "Nicht, weil wir offensiv einen guten Rhythmus hatten, sondern weil wir brutal gut verteidigt haben."
Nach dem Arbeitssieg über den Liga-Rivalen aus der Barockstadt, bei dem Topscorer Stefan Smith nicht im Kader stand, geht es weiter Schlag auf Schlag. Am Montagabend wird das Viertelfinale (Termin ist der 15./16. November) im nationalen Cup-Wettbewerb ausgelost, am Mittwoch (18.30 Uhr) folgt das Champions-League-Heimspiel gegen Legia Warschau.
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"Es ist schön, dass wir im BBL-Pokal eine Runde weiter sind, das freut uns sehr. Wir werden auch alles daran setzen, Legia zu schlagen", erläuterte Vogel. "Aber am Ende geht es darum, in der Bundesliga Siege zu holen. Dafür ist es wichtig, Selbstvertrauen zu tanken und einen Rhythmus zu finden. Das gelingt uns gerade sehr gut."
Im Duell mit Ludwigsburg waren die Heidelberger, die ohne Paul Zipser (Mittelhandbruch), Kevin McClain (krank) und Michael Flowers (überzähliger Importspieler) antraten, in kritischen Phasen immer in der Lage, die richtige Antwort zu geben.
Allen voran DJ Horne. Der Topscorer (23 Punkte) versenkte wie schon zuletzt gegen Rytas Vilnius in der Crunchtime die wichtigen Würfe, glänzte als Passgeber und zeigte eine starke Defensivleistung.
Trotzdem: Die Academics haben weiter noch viel Luft nach oben. Im dritten Viertel kamen die Schwaben, die bis dahin eine schwache Leistung zeigten, mit Hilfe der Jungs vom Neckar heran.
"Wir haben das Spiel kontrolliert und dann holt Ludwigsburg Rebound um Rebound, am Ende waren es 21 Offensivrebounds. Daran müssen wir konstant arbeiten", sagte Trainer Danny Jansson. Zum Glück überwand sein Team im vierten Viertel angeführt von Horne diese Schwächephase.
Und Mannschaftskapitän Osun Osunniyi, der als Defensivanker diesmal auch in der Offensive mit zwölf Punkten Akzente setzte, riss mit einem Dunking die Academics-Fans von ihren Sitzen.
"Es war ein schwieriges, ein hässliches Spiel. Am Ende haben wir die wichtigen Würfe getroffen", resümierte der Center. "Wir genießen diesen Sieg, aber am Mittwoch steht bereits das nächste wichtige Spiel in der Basketball Champion League an."
Ein Heidelberger Spieler war übrigens besonders glücklich. Der 18-jährige Noah Koch gab sein Pflichtspiel-Debüt und erzielte in 2:27 Minuten Einsatzzeit einen Punkt.
Heidelberg: Horne 23 (3), Osunniyi 12 (1), Mi. Weathers 11, Keßen 11 (3), Ersek 9 (3), Ma. Weathers 8, Neskovic 4, Seric 3 (1), Koch 1, Williamson, Würzner
Ludwigsburg: Hughes 22 (4), Sane 14 (3), Kellman 12, Buchanan 10 (2), Polas Bartolo 6 (1), Patrick 4, Coplin 2, Tischler 2, Wohlfahrt-Bottermann 1, Baumer, Anigbata
Stenogramm: 5:8 (3.), 7:13 (5.), 18:16 (8.), 23:18 (1. Viertel), 27:20 (13.), 38:22 (16.), 41:28 (Halbzeit), 46:33 (23.), 53:49 (27.), 61:54 (3. Viertel), 63:59 (32.), 72:61 (34.), 77:67 (36.), 82:73 (Endstand)
Zuschauer: 3009