Fan-Freundschaft mit TSG Hoffenheim

Krawalle zwischen Fans des FC Homburg und SV Sandhausen

Heimfans hatten es auf eine SVS-Fahne abgesehen. Die Polizei musste eingreifen.

16.11.2025 UPDATE: 16.11.2025 14:27 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden
Foto: privat

Von Christoph Offner

Überrascht wurden die Behörden von den Ausschreitungen beim Spiel des FC Homburg gegen den SV Sandhausen (0:1), die am Samstagmittag in einem Platzsturm gipfelten, nicht. "Szenekundige Beamte hatten schon im Vorfeld Kenntnis davon, dass wegen der Länderspiel-Pause rivalisierende Fan-Lager anreisen", teilte ein Sprecher auf RNZ-Nachfrage am Sonntag mit. 

Anhänger der TSG Hoffenheim – das belegen Bild-Aufnahmen, auf denen eine gemeinsame Zaunfahne von "Hoffe" und Homburg zu sehen ist – die mit den Saarländern eine Fan-Freundschaft pflegen, nahmen die knapp eineinhalbstündige Fahrt auf sich und provozierten die knapp 300 mitgereisten SVS-Fans mit Schmähgesängen und dem Verbrennen eines offenbar gestohlenen Banners.

Kurz nachdem Schiedsrichter Martin Wilke zur Halbzeit pfiff, stürmten 15 bis 20 vermummte Sandhausen-Fans den Stadioninnenraum und versuchten, in den FCH-Block, aus dem ebenfalls einige Anhänger auf den Platz liefen, einzudringen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein und drängte die Personen so zurück. Schon vor Anpfiff sei es demnach "wiederholt zu gegenseitigen Provokationen" gekommen, "die schnell und konsequent durch die Polizei unterbunden wurden".

Auch nach der Partie, die aufgrund der Vorkommnisse zeitweise unterbrochen war, kam es "zu erneuten Anfeindungen", hieß es in einer Mitteilung. "Heim-Fans suchten wiederholt nach Möglichkeiten für ein unmittelbares Aufeinandertreffen, konnten jedoch von Einsatzkräften konsequent abgedrängt werden." 

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Laut eines Sprechers will die Polizei am Montag weitere Informationen veröffentlichen, es habe aufgrund der Vorfälle allerdings "mehrere Folgemaßnahmen, unter anderem Platzverweise, Identitätsfeststellungen sowie Ingewahrsamnahmen" gegeben. In den Sozialen Medien mehrten sich allerdings auch Vorwürfe gegen die Einsatzkräfte.

Diese hätten, nachdem die in den Innenraum eingedrungenen Personen bereits wieder zurückgedrängt waren, auch großflächig Pfefferspray in den gesamten Sandhausen-Block, wo etliche Unbeteiligte standen, gesprüht. Dazu könne er "nichts sagen", so ein Sprecher gegenüber der RNZ. Er habe lediglich Kenntnis davon, dass "Pfefferspray eingesetzt wurde, um die beiden Fan-Lager zu trennen". 

Ausgerechnet einen Tag bevor mehrere Tausend Fans in Leipzig gegen die geplanten Maßnahmen der Politik in deutschen Stadien protestiert hatten, warfen die Vorfälle in Homburg kein gutes Licht auf die Vereine. Anfragen dieser Redaktion an die Fan-Vertreter des SV Sandhausen und der TSG Hoffenheim blieben bis Sonntagnachmittag unbeantwortet. 

Update: Sonntag, 16. November 2025, 15.37 Uhr

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