Heidelberg. (miwi) Der Schock und die Trauer über das verpasste Playoff-Halbfinale in der 2. Basketball-Bundesliga sitzt bei den MLP Academics Heidelberg immer noch tief. Nur haarscharf scheiterten die Heidelberger daran, erstmals die zweite Playoff-Runde zu erreichen und damit dem Aufstieg in die Bundesliga einen Schritt näher zu kommen. Zumindest sportlich - denn strukturell wäre die Eliteklasse in diesem Jahr nicht für den traditionsreichen Klub vom Neckar darstellbar gewesen. Eine Lizenz für die Bundesliga hätten die Academics nicht erhalten, weil sie keine passende Spielstätte hätten vorweisen können.
Parallel zur Viertelfinalserie gegen die Gladiators Trier lief die Suche nach einer Ausweichspielstätte für den Fall der Fälle, allerdings ohne positives Ergebnis. "Wir hatten ursprünglich drei Hallen in die Überlegungen einbezogen, aber es hat letztlich nicht gepasst", sagt Academics-Manager Matthias Lautenschläger. Die Messe-Halle in Sinsheim strichen die Klub-Verantwortlichen selbst, weil die Entfernung nach Heidelberg zu groß gewesen wäre. "Wir hätten unsere Zuschauer möglicherweise verprellt, wenn wir dort gespielt hätten", erklärt Lautenschläger.
Eine Anfrage bei der SAP Arena in Mannheim hatte ergeben, dass es durchaus denkbar sei, einige Partien dort ausgetragen zu lassen, beispielsweise gegen den FC Bayern oder Alba Berlin. 17 Termine für alle Bundesliga-Heimpartien konnten in der Arena aber nicht sichergestellt werden, so dass die "große" Lösung ebenfalls nicht in Betracht kam.
Letztlich blieb die Maimarkthalle in Mannheim als letzte Alternative, doch dort gab es zu viele Unwägbarkeiten. "Die komplette Infrastruktur hätte bereitgestellt werden müssen", sagt Lautenschläger. Neben einem passenden Boden hätten auch Tribünen aufgebaut werden müssen, der Aufwand wäre zu groß und das finanzielle Risiko nicht überschaubar gewesen.
Die erfolglose Suche nach einem Heimquartier, das den Ansprüchen der Basketball-Bundesliga (BBL) entspricht, verdeutlichte, wie wichtig der rasche Bau der Halle in Heidelberg für die Perspektiven der Academics ist. Sollte sich die Eröffnung der Halle, die aktuell für das Spätjahr 2019 geplant ist, deutlich nach hinten verschieben, bliebe der Traum vom Aufstieg auch in der kommenden Spielzeit unrealistisch - für die sportliche Abteilung der Academics wäre das ein emotionaler Rückschlag.
