Kirchliche Sozialstation eröffnet Tagespflege in Waldangelloch
Am alten Pfarrhaus gibt es nun "viel Wärme und Fürsorge" – und das mitten im Ort.

Von Alexander Becker
Sinsheim-Waldangelloch. Ein neuer Ort der Gemeinschaft und Betreuung ist jetzt mit der Tagespflege Pfarrgarten der Kirchlichen Sozialstation Sinsheim in der Waldangellocher Brückenstraße eröffnet worden.
"Die Tagespflege Pfarrgarten ist als glücklicher Ort für Senioren, Angehörige und Mitarbeiter konzipiert", wählte Oberbürgermeister Marco Siesing noch einmal exakt die Worte, die Michaela Becker, die Geschäftsführerin der Kirchlichen Sozialstation Sinsheim, während des Spatenstichs der Einrichtung gewählt hatte und stimmte ihrer damaligen Aussage absolut zu. Frank Becker aus der Geschäftsführung der Kirchlichen Sozialstation Sinsheim nutzte den Rahmen, um Christa Fröhlich aus der Pflegedienstleitung zu verabschieden. "In den letzten fünf Jahren hast du die Qualität unserer Tagespflegearbeit maßgeblich geprägt", sagte Becker.
"Wir leben in herausfordernden Zeiten", sagte Angela Postel, die Leiterin des Referats Pflege im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, hinsichtlich des demografischen Wandels und verwies auf Förderprojekte, mit denen das Land die Versorgungsqualität und Infrastruktur vor Ort zu verbessern sucht. 360.000 Euro Landesfördermittel waren in die 18 Plätze der Tagespflege Pfarrgarten geflossen, die auch Kommunikation, Begegnung und Teilhabe der älteren Bevölkerung zum Ziel hat. Seit Inbetriebnahme im März ist die Einrichtung nahezu ausgelastet, erprobt aber trotzdem parallel hausärztliche Televisiten.
"Tagespflege ist ein ganz wichtiges Thema", machte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Kraichgau, Norbert Grießhaber, deutlich und lobte die neu geschaffene Umgebung. "Sie sind Garant dafür, dass die Immobilie nicht nur die Funktion erfüllt, sondern dass für die Gäste auch ganz viel Wärme, sehr viel Fürsorge, außer der Kompetenz, auch vermittelt werden", sagte er.
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"Ich bin sehr dankbar dafür, dass Sie uns alle das Vertrauen geschenkt haben", sagte Projektmanager Lothar Bauer von der Sinsheimer Urbane Projekte stellvertretend für die Beteiligten am Bau und bei der Planung, zu denen auch Architekt Martin Oszter gehört. Er beschrieb das Projekt, bei dem es galt, ein mehr als 150 Jahre altes Bestandsgebäude und den im Bauhausstil errichteten Erweiterungsbau einander optisch anzugleichen. Dies geschah durchs Farbkonzept mit verschiedenen Weißtönen und einem Verbindungssteg.
Ein Ort für Fürsorge, Würde und Begegnung sei entstanden, "mitten in einer wunderschönen, funktionierenden Dorfgemeinschaft", fand Ortsvorsteher Timo Müller und lobte auch die Erweiterung des historischen Pfarrhauses von 1848. Dieser Ort und die Betreuung dort schenke "Menschen aus der Region Lebensqualität", sagte Becker, Familien würden "spürbar entlastet" durch die in der Tagespflege geleistete Arbeit.
Etliche Ehrengäste waren zur kurzen Andacht mit Dekanin Christiane Glöckner-Lang vom Evangelischer Kirchenbezirk und Dekan Thomas Hafner vom Katholischen Dekanat gekommen. "Mache unsere Herzen weit!" hieß es da. Und: "Wir wollen Barrieren abbauen." Die Bedeutung der Existenz diakonischer Arbeit wurde betont. Nach dem Zerschneiden des obligatorischen Eröffnungsbands konnten die mitten im Dorf direkt bei Schule und Kindergarten gelegenen Räume besichtigt werden.
