Große und kleine Leuchttürme waren beim Umzug am Start (plus Fotogalerie)
Gute Stimmung trotz geringeren Zulaufs und weniger Gruppen beim Fohlenmarkt-Höhepunkt

Beim Fohlenmarktumzug: Spektakulär der Motivwagen der TSG Hoffenheim, farbig-bunt die Stadt-Azubis. Immer wieder wurde kühles Nass gespritzt und auch einige Vereine, wie die Radfahrer, machten mit (von links oben nach rechts unten). Fotos: Christian Beck/Tim Kegel
Von Tim Kegel und Christian Beck
Sinsheim. Bei prallem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen von 30 Grad Celsius und mehr bahnte sich der Fohlenmarkt-Umzug seinen Weg durch die Stadt. Einige Tausend Zuschauer säumten dabei die Straßen, vornehmlich im Schatten der Häuserzeilen. Im Vergleich zu den Vorjahren war der Umzug aber schwach besucht - dies berichteten mehrere Zuschauer unabhängig voneinander. Auch die Bahnhofstraße mit dem verkaufsoffenen Sonntag war deutlich weniger bevölkert als sonst. Eine Ursache könnte das sommerliche Wetter sein, das viele eher ins Freibad zog.
Dementsprechend beliebt waren kühle Getränke, die von Wagen heruntergereicht wurden. Und auch so manchem Mädchen oder Buben, die mit der Wasserpistole für Abkühlung sorgten, war niemand böse - im Gegenteil. Die Feuerwehren Hilsbach und Dühren sorgten ebenso für kühles Nass. Die Gesamtwehr war aber nicht mehr mit dabei, ebenso wie viele größere Vereine. Und auch die meisten Schulen suchte man vergebens. Beides dürfte sich ebenfalls auf die Besucherzahl ausgewirkt haben: Wo Kinder mitmachen, sind Verwandte, Eltern, Großeltern nicht fern. Große Vereine haben zumeist Mitglieder im Schlepptau.
Trotz Hitze waren Manfred Opolka und Paul Schaubeck zusammen mit zahlreichen Frauen vom Radfahrverein mit dabei - in schwarzem Frack und Zylinder war ihnen auf ihren Laufrädern sicher nicht kühl. "Damit zu fahren, ist nicht ganz einfach. Vor allem in den Kurven, da muss man die Gabel hochheben", berichtet Schaubeck. Zu den Kuriositäten der Radfahrer zählte auch ein kultiges 70er-Jahre "Bonanza-Rad".
Im Vorgriff auf die Heimattage im Jahr 2020 trug der Umzug das Motto "Touristische Leuchttürme der Kraichgau Metropole - Sinsheim stellt sich vor!" Auch ein von den Azubis der Stadtverwaltung geplanter Motivwagen hatte die Heimattage zum Thema. Neben den großen Attraktionen wie der Badewelt, dem Auto- und Technik-Museum und der TSG Hoffenheim waren auch einige kleinere Einrichtungen wie das Friedrich-der-Große-Museum "Lerchennest" dabei und die vier Sinsheimer Stadtführer. Allerdings waren längst nicht alle "Leuchttürme" - angefangen beim Schreibmaschinenmuseum bis hin zu den Theatern der Stadt - beim Umzug vertreten.
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Darüber hinaus beteiligten sich Vereine: Junge Mitglieder des Kaninchen- und Geflügelzuchtvereins verteilten Eier und hatten Tauben und Kaninchen mit dabei, der Hundesportverein war mit mehreren Vierbeinern am Start - auch sie wurden immer wieder mit Wasser versorgt. Mehr Tierarten als sonst waren Teil dieses Umzugs, der von der Langen Straße über Muth-, Friedrich, Haupt- und Dührener Straße einmal die Innenstadt umrundete.
Besonders beliebt war die Minikutsche am Kopf des Zugs, gezogen von zwei süßen Shetlandponys. Ebenfalls auf einer Kutsche Platz genommen hatte die Lokalprominenz mit Verwaltungsspitze, Land- und Bundestagsvertretern. Nach längerer Pause hatte die Lebenshilfe Sinsheim einen Umzugsbeitrag auf die Beine gestellt. Neu dabei war auch der Seniorentreff von Fred Frank.
Die Fleischerinnung, die in den Vorjahren stets Flagge beim Umzug zeigte, fehlte dieses Mal genauso wie der imposante Brauereiwagen, sonst ein Umzugs-Blickfang. Die Anzahl der Umzugsbeiträge lag bei etwas über 30 - ebenfalls einige weniger als in den Vorjahren.