Siegelsbach

Straffer Zeitplan und enges Vertrags-Korsett beim Sporthallen-Neubau

Wesentliche Gewerke werden ausgeschrieben - Vergabe am 24. September - Baustart am 30. September

10.07.2019 UPDATE: 11.07.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Wenn der Zeitplan eingehalten wird, geht’s der alten Sporthalle in Siegelsbach ab Ende September an den Kragen. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Oktober 2020 vorgesehen. Foto: Falk-Stéphane Dezort

Von Falk-Stéphane Dezort

Siegelsbach. Bei der Sitzung hat der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig die Ausschreibung der wesentlichen Gewerke für den geplanten Neubau der Sporthalle beschlossen. Damit ist die Gemeinde wieder einen Schritt näher an der Realisierung des Vorhabens.

Allerdings hat das Gremium sich und möglichen Interessenten einen straffen Zeitplan verordnet. Am 26. Juli soll die Ausschreibung über die gemeindeeigene Internetseite, den Staatsanzeiger und weitere Medien abrufbar sein. Bis zum 4. September haben interessierte Firmen Zeit, ihre Angebote bei der Kommune einzureichen. Vergeben werden sollen die Arbeiten am 24. September. Der Baustart muss nur sechs Tage später, am 30. September, erfolgen, da ansonsten die zugesagte Sportstättenförderung in Höhe von 291.000 Euro in Gefahr gerät.

"Uns sitzt die Zeit im Nacken", sagt Architekt Erhard Caspari. "Wir stehen vor der Sommerpause, und auch die Firmen machen Ferien. Wir müssen uns sputen." Somit steht Siegelsbach unter Druck und ist auf Angebote - vor allem wirtschaftliche - angewiesen. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir nur überzogene Angebote bekommen", ist Bürgermeister Tobias Haucap optimistisch.

Manche Firmen aus der Region hätten schon Interesse bekundet. Wenn aber keine Offerten eingingen oder nur überteuerte, müsste die Kommune entweder von vorne beginnen oder tiefer in die Tasche greifen. "Da möchte ich keine Prognose abgeben. Wenn nur Angebote jenseits von Gut und Böse kommen, müssen wir uns Gedanken machen", sagt Haucap auf RNZ-Nachfrage.

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Ausgeschrieben werden zwei Pakete: Das erste beinhaltet die Abbrucharbeiten, den Erdaushub und die Rohbauarbeiten. "Es ist ein umfangreiches Gewerk mit vielen Einzelpositionen", erklärt Caspari. Das Paket werde in mehrere Lose aufgeteilt. "Wir behalten uns vor, die Lose auch einzeln zu vergeben." "Das erweitert für uns den Kreis der Bieter", ist sich Haucap sicher. Das zweite Paket umfasst dann die Elektroinstallation.

Für die möglichen Baufirmen hat das Gremium bei den Vertragsbedingungen ein enges Korsett geschnürt. Bis zum Jahresende muss die bestehende Halle - abgesehen von der zu erhaltenen Wand - abgebrochen sein, so dass Anfang 2020 der Aufbau beginnen kann. Bis Juni sollen die Rohbauarbeiten erledigt sein. Bei Verzug droht der ausführenden Firma eine Vertragsstrafe von 0,1 Prozent der Auftragssumme pro Werktag - maximal jedoch fünf Prozent.

Darüber hinaus muss die Baufirma gegenüber der Kommune eine Sicherheitsleistung in Höhe von fünf Prozent der Bausumme als Bürgschaft hinterlegen. Zusätzlich erhält Siegelsbach ausgedehnte Gewährleistungsansprüche. Das heißt, dass die jeweiligen Unternehmer noch fünf Jahre nach der Fertigstellung für Mängel in ihrem Gewerk aufkommen müssen. Auch hierfür sind drei Prozent der Auftragssumme zu hinterlegen. "Wir werden uns die möglichen Partner ganz genau anschauen", sagt Tobias Haucap. "Wir hoffen, dass wir die Strafen nicht brauchen."

Als hinderlich für Interessenten sieht der Rathauschef die Auflagen allerdings nicht. "Das ist nichts völlig Außergewöhnliches." Man sei bei den Sicherheitsleistungen bewusst im unteren Bereich. Da Ende September auch keine Großbaustelle einzurichten ist, sondern im Inneren der Halle zunächst der Rückbau stattfindet, liege zwischen Vergabe und Baubeginn auch genügend Zeit.

Ort des Geschehens

Bei der Ratssitzung hat das Gremium auch die Kostenschätzung für das Vorhaben aktualisiert und die bisher bewilligten Planungsleistungen sowie die aufgrund der Baukonjunktur um 7,3 Prozent gestiegenen Baukosten eingerechnet. Im November 2017 wurde der Neubau noch mit rund 1,9 Millionen Euro beziffert. Eineinhalb Jahre später liegen die erwarteten Kosten bei rund 2,1 Millionen Euro. Weitere Steigerungen sind denkbar, hängen aber auch von den Angeboten interessierter Baufirmen ab.

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